Der "Kongreßß" fällt dieses Jahr aus. Dafür findet das "Springfield"-Festival wieder im Juli und das "Bully-Treffen" im August statt. Foto: SB-Archiv

"Kongreßß", "Bully-Treffen", "Springfield": Verwaltung will sowohl Anwohnern als auch Veranstaltern entgegen kommen.

Epfendorf - Jedes Jahr ziehen Großveranstaltungen wie der "Kongreßß" oder das "Bully-Treffen" zahllose Besucher nach Epfendorf. Da bleiben Lärmbelästigung und Dreck nicht aus. Der Gemeinderat hat nun beraten, wie mit derartigen Events künftig umgegangen werden soll.

Sie sind aus dem Terminkalender nicht mehr wegzudenken: Veranstaltungen wie der "Kongreßß", das "Bully-Treffen" oder "Springfield" locken jeden Sommer Tausende Besucher aus Nah und Fern nach Epfendorf. Das wird auch in diesem Jahr so sein, auch wenn der "Kongreßß" diesmal nicht stattfinden soll.

Doch des einen Freud‘ ist bekanntlich des anderen Leid: Während die Festbesucher auf der Wiese ausgelassen feiern, wälzen sich die Anwohner oft nächtelang schlaflos in ihren Betten. Nicht nur die laute Musik verursacht Lärm; auch rücksichtslose Festivalteilnehmer, die sich nach der Veranstaltung in alle Richtungen zerstreuen, sind vielen ein Dorn im Auge.

Eines vorweg: Eine Begrenzung derartiger Events, sowohl was ihre Anzahl als auch den Austragungsort angeht, kommt für den Gemeinderat nicht infrage. "Wir sind froh über die Veranstaltungen; sie zeigen, dass Epfendorf eine lebendige Gemeinde ist", betont Bürgermeister Peter Boch. Man wolle niemanden einschränken. Dennoch müsse man einen Konsens finden zwischen den Belangen der Veranstalter, der Festbesucher und der Anwohner, um Ärger künftig zu vermeiden.

Auf Ablehnung stieß die Frage vonseiten der Verwaltung, ob feste Örtlichkeiten für Veranstaltungen definiert werden sollten. "Wir sollten die Veranstalter und Vereine nicht einschränken", betonte beispielsweise Johannes Sauter. Holger Berndt pflichtete ihm bei: "Jeder soll feiern, wo er will, aber er soll es vorher beantragen."

Der Bereich neben der Albblickhalle in Harthausen etwa, wie von der Verwaltung als "Festwiese" vorgeschlagen, würde so gut wie nie für derartige Events genutzt. Das Ende des Festes auf beispielsweise 1 Uhr nachts festzulegen, sei ebenfalls unrealistisch und werde dem Aufwand nicht gerecht, so Sauter. Stattdessen solle man auf die verbindliche Einhaltung der im Vorfeld festgelegten Grenzen achten.

Die Polizei solle diese Einhaltung überprüfen und gegebenenfalls eingreifen, falls es zu Überschreitungen komme. Ein größeres Zeitfenster zwischen den einzelnen Veranstaltungen einzurichten, um den Anwohnern eine "Verschnaufpause" zu gönnen, wie von Volkmar Müller vorgeschlagen, sei zwar nachvollziehbar, aber nicht machbar: "Das geht etwa allein schon wegen der Naturschutzauflagen nicht."

Darüber hinaus müsste man dann auch die Anzahl der Events beispielsweise auf zwei pro Sommer begrenzen.

Am Wochenende soll spätestens um 2 Uhr offiziell Schluss sein

Am Ende waren sich alle einig: Am Wochenende sollte um spätestens 2 Uhr morgens offiziell Schluss sein, unter der Woche gelten ohnehin die gesetzlichen Regelungen, wonach die Nachtruhe um 22 Uhr beginnt. Die Polizei soll die Einhaltung der Ruhzeiten überwachen. Verbindliche Veranstaltungsorte wird es nicht geben, ebenso wenig wie "wilde" Feuerstellen: "Brandwachen müssen sein, und der Veranstalter muss die Einrichtung der Feuerstelle der Feuerwehr melden", fasste Boch zusammen.

Wie gut die Zusammenarbeit zwischen Behörden und Veranstaltern künftig funktioniert, wird sich im Juli und August zeigen: Am 29. und 30. Juli findet das "Springfield"-Festival statt, vom 17. bis 21. August treffen sich wieder die "Bully"-Freunde.