Epfendorfer Bürgerball wartet mit Nonstop-Programm auf /Gedenken an Reinhard Heim / Garde wird zum 50. Geburtstag gratuliert

Von Sylvia Fahrland

Epfendorf. Mehr Brauchtum geht wirklich nicht. Die Epfendorfer Narrenzunft hat mit ihrem Bürgerball ein viereinhalb Stunden langes Nonstop-Programm auf die Beine gestellt. Beim großen Finale waren (fast) echte Superstars aus den vergangenen fünf Jahrzehnten mit ihren Hits zu Gast, um der Garde zum 50. Geburtstag zu gratulieren.

Einfühlsam rief der neue Zunftpräsident Georg Fischer, seit Mai 2014 im Amt, zu Beginn des Abends die Gäste zur Verabschiedung von Reinhard Heim auf, der sich wie kein anderer um die Fasnet und das Brauchtum verdient gemacht hat und kürzlich verstarb. Keine Schweigeminute, sondern leidenschaftlicher Applaus diente zum Gedenken an den ehemaligen Ringpräsidenten und symbolisierte als Versprechen, die Fasnet in seinem Sinne zu erhalten.

Mit seiner gereimten Begrüßungsrede leitete Fischer zum regulären Programm über. Die mittlere Garde präsentierte einen kessen Showtanz mit amerikanischem Touch.

Einen geradezu legendären Ruf genießen der Epfendorfer Hexentanz sowie das Hexenturnen. Auch diesmal wurden die Hexen mit Akrobatik und Einfallsreichtum wieder höchsten Ansprüchen gerecht und verwandelten den ganzen Saal in einen Hexenkessel. Ein Hingucker war die riesige Dampflok auf der Bühne mit Siegfried Botzenhardt im Führerhaus. Im Waggon saß zunächst nur Georg Fischer, bis Stefan Klausmann zustieg. Mit der klaren Ansage "I han da Dorfklatsch emmer mitg’macht, und heut au", komplettierte Ehrenpräsident Werner Schinacher das Trio. Das Ortsgeschehen wurde mit so viel Humor unter die Lupe genommen.

Später musste sich Schinacher noch einer Fasnetstauglichkeitsprüfung unterziehen, bevor der Arzt (Christian Knöpfle) und seine Helferin Eva (Benjamin Kicherer) ihm die Zulassung als Schantle für ein Jahr erteilten.

Werner "Beinhart" samt Meister und Hausmeister Krause mit Sohn sorgten für flotte Sprüche, und als Schlangenbeschwörerinnen brachten die Elferfrauen eine fetzige Nummer mit Drums Alive auf die Bühne.

Mit einem "Hennastall im Neckartal" konnten Lisa Digiser, Sabine Merz und die Pinguine vom TVE aufwarten. Der selbstgebraute Eierlikör beflügelte die Akteure beim Hennen-Rap. Die Garde sei, so Fischer – freilich "gleich nach dem Präsidenten und dem Elferrat" – das Schönste, was die Narrenzunft zu bieten habe. In einem einstündigen Special ließ er Namen, Trainerinnen und Geschichte kurzweilig Revue passieren. Im Hintergrund liefen entsprechende Bilder auf der Leinwand.

Dazwischen begrüßte Fischer pausenlos Stargäste wie die Beach Boys, Andrea Berg, Heino oder die Spice Girls, die über die Showtreppe die Bühne eroberten und mit ihren größten Superhits die Stimmung auf den Siedepunkt trieben. Er selbst lief als Mitglied der Spider Murphy Gang zu Höchstform auf.

Dem glamourösen Jubiläumsauftritt der Garde unter der Leitung von Isabelle Schinacher und Heike Lange schlossen sich Dankesworte und ein grandioses Finale an.