Viele neue Eindrücke hinterlässt die Tour im Schlichemtal. Foto: Verein Foto: Schwarzwälder-Bote

UnterwegsBei Tour rund um Epfendorf gibt’s Geschichte(n)

Epfendorf. Um Antworten auf die Frage "Wo war Buwenhausen?" und weitere zu finden, hatte Manfred Diechle, Wanderführer des Epfendorfer Albvereins, eine Idee gehabt: eine Wandertour in der schönen Landschaft um Epfendorf, begleitet vom Geschichts- und Geschichtenkenner Hansjörg Pirngruber.

Für manche Teilnehmer war es laut Mitteilung unglaublich, welch’ umfangreiches Wissen Pirngruber über Gebäude, Bauwerke und Menschen – immer mit der entsprechenden Jahreszahl – parat hatte. Diechle verband die geschichtlichen Punkte mit wunderbaren Wegen. Es sei eine höchstinteressante Unternehmung auf den Spuren der Vorfahren gewesen, heißt es weiter. Eben 800 Jahre Geschichte von Epfendorf.

Gleich beim Start wurde vom Tausch der Anwesen der Familien Sauter und Higlister berichtet. Geschichten über die Untere Mühle (Schanz-Mühle) und zum Gipswerk Künkele mitsamt dem Abbaustollen begleiteten die Wanderer auf dem Neckartalwanderweg zur Schenkenburg. Dort gab es Erklärungen zur Herzogin Hadwig.

Burgherren wurden mit Wild und Fisch versorgt

Bei Schloss Lichtenegg, das früher Burg Harthausen genannt wurde, mit seiner Kapelle erzählte Hansjörg Pirngruber von den Verbindungen zum Sulzer Geschlecht (Albeck, Geroldseck). Zur Gruppe dazu kam dann noch Alois Bushart, ein weiterer Kenner der regionalen Geschichte.

Weiter über die Antoniuskapelle in Harthausen führte Manfred Diechle die interessierten Teilnehmer Richtung Schlichemtal. Die erste Bebauung dort überhaupt war wohl die Irslenburg – auf dem Schlichem-Umlauf-Berg. Dazu gab es zur Bewachung der Burg von oben als erstes Gebäude am Ramstein nur einen Turm. Und der Weiler Buwenhausen mit einigen kleinen Häusern auf der Anhöhe einer Wiese, dort wo es heute für landwirtschaftliche Fahrzeuge die Möglichkeit gibt, die Schlichem über eine Furt zu queren.

Buwenhausen entstand, um die Burgherren zunächst mit Wild und Fisch und später mit Produkten aus der Getreidewirtschaft zu versorgen. Mit dem Verfall der Irslenburg um 1500 wurde auch ein Teil von Buwenhausen aufgelöst. Die Häuser wurden zum heutigen Wenthof, Ramstein und Butschhof versetzt. In Buwenhausen blieben wenige kleine Häuser, unter anderem das Bruderhaus, das erst 1841 abgebrannt ist.

Zur damaligen Zeit gab es übrigens keine Zufahrt zum Schlichemtal von Epfendorf her. Über die Säge-, Ölmühlen und Hanfreibe gab es einiges zu berichten. Spannend auch die Informationen aus der jüngeren Geschichte des Schlichemtals, etwa: 1912 hatten der Butsch- und der Wenthof zusammen eine Privat-Schule mit zwölf Kindern; 1932 ist die Butschhofmühle komplett abgebrannt.

Durchs Naturschutzgebiet Schlichemtal wieder in Epfendorf angekommen, waren sich alle Wanderer einig, dass es sich sehr gelohnt hat, bei der Tour dabeizusein.