Beim Turnerball des TV Epfendorf fühlen sich nicht nur Sultane, Scheichs und Haremsdamen außerordentlich wohl.
Epfendorf - Humor, Ideenreichtum und viele Talente birgt der Turnverein in seiner aktiven Mitgliederriege. Beim traditionellen Turnerball in der gut gefüllten Gemeindehalle wurde dies am Samstagabend mehr als deutlich.
Das Morgenland war das Thema der rund 260 Aktiven des Turnvereins. Unter dem Motto "Tausche Turban gegen Pappnase" genossen die Gäste einen bunten Mix aus Sketch und Tanz in der Welt des Orients. Schon beim Betreten der gut gefüllten Halle und mit Blick auf die Dekoration war klar: Die Macher um Vorsitzenden Florian Fiedler hatten sich viel Mühe gegeben. Buntes in der Deko, dazu eine gefällig eingerichtete Wüstenbar und ein prachtvolles Bühnenbild sorgten schon vorab für das stilechte Ambiente. Das überaus gut gelaunte und meist fantasievoll kostümierte Publikum erlebte fast drei Stunden lang ein buntes Programm vom Feinsten.
Nach dem Einmarsch der Narren, Hexen und Schantle, und dem lautstarken "Brezelsegen" gestalteten die Gardemädchen den schwungvollen Auftakt. Unter dem Jubel der Besucher tanzten die Teenager unter Leitung von Ute Rapp eine flotte Choreografie, wobei sie auch viele turnerische Elemente in ihre Darbietungen einfügten.
Ein besonderes Schmankerl bot der Ausschuss mit Melanie Groß und Lisa Digiser: Traf man sich doch zum Lästern in der "traditionellen Epfendorfer Shisha Bar, in der man allerlei komische Gestalten wähnt", so Moderator Fiedler vergnüglich. Reichlich Lokalkolorit sorgte hier für anhaltenden Applaus. Ob man wohl das neue Rathaus zur Ganztagsschule umfunktionieren könne, "damit die Leut’, die bloß vormittags schaffen, auch am Nachmittag betreuten werden können", oder wo sich jetzt eigentlich der Gemeinderat treffe und ob man ein Naherholungsgebiet in den Ort etablieren müsse, waren da Fragen, die sich in der herrlich entspannenden Chillout-Lounge auf der Bühne trefflich diskutieren ließen. So manches Anekdötchen aus dem Epfendorfer Alltag fand im Rauch der Wasserpfeife Anklang, sehr zur Begeisterung der Gäste, die herzhaften Applaus spendeten.
Auch Bürgermeister Peter Boch, durfte als spendierfreudiger Scheich Abdul El Bocho mit "Haremsdame" und Gattin Monika bei einem Quiz auf der Bühne Scharfsinn und Witz beweisen. Hier führte Prinz Jul (Julian Botzenhart) mit seinem Streifzug durch die Ortsgeschehnisse Regie, ließ die Feuerwehr den Wassermarsch blasen und ein Loblied auf den Wüstensohn singen. "Das wird teuer" befanden dann seine Kalifen unter dem fröhlichen Singen der Gäste zu "Wer soll das bezahlen".
Ein Höhepunkt war sicherlich die Show der in orientalischen Gewändern steckenden Jedermann-Turner. Die Herren zeigten zu exotischen Rock-Klängen mit wenig Bauch viel Tanz und brachten die Halle zum Kochen. Ohne Zugabe durfte die versierte "Bauchtanzgruppe" die Bühne nicht verlassen. Die Leistungsturnerinnen unter der Leitung von Petra Botzenhart präsentierten zu fetziger Popmusik viel Geschick in Sachen Jazztanz. "Ab in den Urlaub" ging es mit "Fridas Danze Club" und Natalie Hägele und Jasmin Reimann. Beim Flash-Mob mit "Die Karawane zieht weiter" sorgten dann die Gäste dafür, dass die Wände der Halle wackelten.
Für lustige Überraschungen war Uwe Szameitat zuständig, bevor die Swabian Pockets mit Kim Küsel die Halle in einen wogenden Musiktempel verwandelten. Die spaßige Pinguin-Tanztruppe um Lisa Digiser wollte sich nach Spanien aufmachen, landete aber auf einem gackernden Bauernhof im Nirgendwo.
Die große Tanzgruppe mit Melanie Groß entführte am Ende zum Karneval nach Brasilien. Traditionsgemäß versammelten sich am Schluss alle Akteure nochmals auf der Bühne und nach dem Programm, sorgte DJ Daniel Fischer dafür, dass bis spät in die Nacht das Tanzbein geschwungen werden konnte. Zum Verschnaufen war die gut bestückte Küche beliebter Anlaufpunkt, hier hatten die Mitglieder allerhand Leckereien für das Narrenvolk vorbereitet.
