Trinkwasser wird in Enzklösterle deutlich teurer. Foto: Berg

Gemeinderat von Enzklösterle beschließt deutliche Erhöhung. Ausschlaggebend ist das große Versorgungsnetz.

Enzklösterle - Im Kurort Enzklösterle wird das Wasser ab dem 1. Januar um mehr als 20 Prozent teurer. Bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend erhöhte der Gemeinderat den Wasserbezugspreis von bisher 2,09 auf 2,50 Euro netto je Kubikmeter. Die Grundgebühren für Zähler steigen von bisher 1,64 beziehungsweise 1,94 Euro auf einheitlich vier Euro, pro Monat netto.

Die letzte Kalkulation der Wassergebühren in Enzklösterle liegt acht Jahre zurück. Den Regelungen in der Gemeindeordnung und im Kommunalabgabengesetz zufolge können diese so kalkuliert werden, dass sie nicht nur die Kosten decken, sondern noch einen angemessenen Ertrag für den Haushalt der Gemeinde abwerfen.

So weit wie die Gemeinderäte wollten Bürgermeisterin Petra Nych und ihre Rechnungsamtsleiterin Sarah Horn mit ihren Erhöhungsvorschlägen auf 2,30 Euro pro Kubikmeter und auf 2,20 Euro beziehungsweise 2,50 Euro Grundgebühr nicht gehen, mit denen ein Kostendeckungsgrad von 79 Prozent und Mehreinnahmen von etwa 11 000 Euro jährlich erreichbar gewesen wären.

Als Gebührensatzobergrenze für den Wasserbezug mit einer Kostendeckung von 100 hatte Horn für das Jahr 2014 einen Betrag in Höhe von 2,77 Euro je Kubikmeter errechnet. Das langfristige Ziel müsse eine volle Kostendeckung sein, so Horn. Ihren Ausführungen zufolge liegen die Gründe für die relativ hohen Kosten der Wasserversorgung im großen Versorgungsnetz von Nonnenmiß bis Poppeltal mit einem in Relation dazu stehenden geringen Wasserverbrauch mit ebenfalls entsprechend geringen Grundgebühren. Einen Einbruch beim Gesamt-Wasserverbrauch von 73 158 Kubikmeter im Jahr 2011 auf 66 981 Kubikmeter ein Jahr später brachte die Schließung eines Hotel-Hallenbades.

In der Diskussion zeigte sich der Gemeinderat offen für eine über den Verwaltungsvorschlag hinausgehende Gebührenerhöhung. "Wasser muss einem schon etwas wert sein" und "Wir brauchen das Geld zur Unterhaltung des langen Leitungsnetzes", argumentierte Gemeinderat Stefan Waidelich. Er stellte eine Verbrauchsgebühr von 2,50 Euro je Kubikmeter in den Raum, die das Gremium neben der neuen einheitlichen Zählergebühr von vier Euro monatlich einstimmig akzeptierte.