"Es gibt viel zu tun in diesem Jahr. Die Verwaltung und der Gemeinderat werden entsprechend gefordert sein." So lautet die Prognose von Petra Nych, Bürgermeisterin von Enzklösterle, für das noch junge Jahr. Foto: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Gespräch mit Bürgermeisterin von Enzklösterle / Freude auf Mehrgenerationenplatz

"Dieses Jahr ist ein ganz besonderes Jahr", freut sich Bürgermeisterin Petra Nych im Blick auf die nächsten elf Monate.

Enzklösterle. "Begonnen hat es schon gut", zeigte sich Nych mit dem Januar zufrieden. Und zwar mit der Auftragsvergabe für den "Vital- und Aktivplatz" im Kurpark, der im Frühjahr mit Kosten von rund 104 000 Euro realisiert wird und Enzklösterle einen der am besten ausgestatteten Spielplätze nicht nur im Oberen Enztal, sondern in der Region bringen wird: nicht nur für Kinder, sondern als Mehrgenerationenplatz auch für Erwachsene (wir berichteten). Bei der BW-Crowd-Spendenaktion konnte ein Betrag von mehr als 21 000 Euro erreicht werden.

"Geld haben wir nicht viel, dafür aber gute Ideen", ist schon immer eine Aussage von Bürgermeistern der Gemeinde Enzklösterle gewesen, die sich damit wieder einmal mehr bestätigt hat. Nych hofft jetzt auf ehrenamtliches Engagement beim Herrichten des Platzes und bei der Aufstellung der Geräte, sodass der jetzt mit rund 31 000 Euro errechnete finanzielle Eigenanteil der Gemeinde auf die vom Gemeinderat beschlossenen 30 000 Euro reduziert werden könnte.

Schnelles Internet

Ein großes Anliegen der Bürgermeisterin ist schon seit Jahren ein schnelles Internet für Enzklösterle samt der Teilorte Nonnenmiß, Gompelscheuer und Poppeltal. Auch diesem Ziel ist man in den vergangenen Wochen deutlich näher gekommen. Und zwar dank der Breitbandoffensive des Landkreises Calw.

Im Februar wird in Enzklösterle das neue Feuerwehrfahrzeug eintreffen, dessen schon im August 2016 vorgesehen gewesene Auslieferung sich verzögert hat.

Ein "Jubiläum" der besonderen Art gibt es am Wochenende vom 21. bis zum 23. April. Zum 30. Mal veranstaltet der Tanzsportverband Baden-Württemberg seinen "Super-Kombi" und damit ein tanzsportliches Event, zu dem alljährlich bis zu 400 Teilnehmer aus der gesamten Republik und zuweilen sogar aus dem benachbarten Ausland nach Enzklösterle kommen.

Optimierung vorstellbar

"Wir werden aus im vergangenen Jahr aufgetretenen Schwächen lernen", kündigt Nych im Blick auf die Vorbereitung und Abwicklung des Heidelbeerfestes am 15./16. Juli im Rahmen der Heidelbeerwoche vom 14. bis 22. Juli an. Erstmals im vergangenen Jahr wurde dieses organisatorisch und unter Einbeziehung örtlicher Vereine von der Touristik Bad Wildbad neu strukturiert. "Im Großen und Ganzen hat sich die neue Struktur bewährt", zieht die Bürgermeisterin eine positive Bilanz, kann sich aber noch eine Optimierung vorstellen.

"Der Ort wächst zusammen", glaubt sie im Hinblick auf das Engagement der Bürgerschaft und der Vereine sowohl bei der Abwicklung des Heidelbeerfestes als auch bei der Anlegung des "Vital- und Aktivplatzes" feststellen zu können.

Am 21. Juli geht es weiter mit der offiziellen Eröffnung des Heidelbeerwegs als zertifizierter Premium-Wanderweg, für den im Bereich "Schöllkopf" noch eine Aussichtsplattform erstellt wird. Auf dem Programm steht außerdem die Sanierung der Hütte beim Rotwildgehege im Hirschtal, an dem der Heidelbeerweg vorbei führt. Und auch im Herbst wird es einen Höhepunkt geben: mit der Übergabe des "neuen" Sportplatzes, dessen bisheriger Kunstrasen derzeit in einen Naturrasen umgewandelt wird. "Der umgebaute Platz soll ein Platz für alle sein", betont Nych und denkt dabei nicht nur an den Sportverein Enzklösterle.

Intensive Arztsuche

Mit Sorge blickt die Bürgermeisterin auf die Wiederbesetzung der im vergangenen August durch den Tod von Peter Hildebrand frei gewordenen Arztstelle. Sie hatte gehofft, dass sich noch im sogenannten "Witwenvierteljahr", das genau genommen ein halbes Jahr dauert und in wenigen Tagen ausläuft, ein Nachfolger finden lassen könnte. Was allerdings trotz aller Bemühungen nicht realisiert werden konnte. "Das bedeutet aber nicht, dass wir jetzt die Suche nach einem Nachfolger einstellen, sondern dass wir diese mindestens bis zum Jahresende 2017 intensiv fortsetzen", so Nych.

Maßnahmen erarbeitet

Gespannt ist sie auf die Ergebnisse des von Gemeinderat Carsten-Bernhard Sternberg initiierten Leitbildprozesses "Enzklösterle 2020". "Der Stand ist so, dass von den Arbeitskreisen Maßnahmen erarbeitet wurden und jetzt ›Kümmerer‹ dafür gesucht und wohl auch gefunden werden", weiß Nych. Mit den Ergebnissen der Arbeitsgruppen werde der Gemeinderat im ersten Halbjahr 2017 befasst.

Ein zügiges Vorankommen erhofft sich die Bürgermeisterin vom "Schwarzwaldverfahren". "Bisher wurde nur über Maßnahmen gesprochen. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Monaten etwas davon sehen werden", so Nych.

Mehr Bauplätze

Beim Blick ins Tal der Großenz fällt ihr stets das leer stehende einstige Hotel Hetschelhof ins Auge, für das sie eine Vision entwickelt hat. Nachdem sich die baulichen Aktivitäten dort in Grenzen halten, könnte sie sich eine Entscheidung des Eigentümers dahingehend vorstellen, das Gebäude abzubrechen und den Grund und Boden als Bauland bereitzustellen.

"Wir brauchen mehr Bauplätze und Einwohner", so ihre Vision. Zumal im Baugebiet in Nonnenmiß nur noch drei Plätze frei sind und auch im Rahmen des derzeit laufenden Leitbildprozesses ein solcher Bedarf festgestellt wurde. Insbesondere auch vor dem Hintergrund der Schaffung von 400 neuen Arbeitsplätzen im Interkommunalen Gewerbegebiet (Interkom) in Simmersfeld.