Zur offiziellen Übergabe waren die Feuerwehrangehörigen neben dem Fahrzeug angetreten, links Pfarrer Kohnle.               Foto: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Übergabe: Neues Tragkraftspritzenfahrzeug / Feuerwehr in Enzklösterle lädt wieder zum Spritzenhaus-Sommerfest ein

Einen doppelten Anlass zum Feiern hatte die Freiwillige Feuerwehr Enzklösterle am Samstag: Mit ihrem jährlichen Spritzenhaus-Sommerfest und mit der offiziellen Übernahme des neuen Tragkraftspritzenfahrzeugs (TSF) Wasser mit dem Funkruf "Florian Enzklösterle 48".

Enzklösterle. Mit dem neuen Fahrzeug und mit den beiden weiteren Löschfahrzeugen des Typs LF 16/12 und LF 16 ist die Feuerwehr in der Lage, im Brandfall schon während des Aufbaus der Wasserförderung aus dem Wasserversorgungsnetz einen ersten Löschangriff mit einem in den Fahrzeugen mitgeführten Wasservorrat von 3600 Litern vorzunehmen.

Zur offiziellen Fahrzeugübergabe hatten sich zahlreiche Gäste im Lehrsaal des Feuerwehrhauses eingefunden. An ihrer Spitze der Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel (CDU), Bundestagsabgeordnete Saskia Esken (SPD), Joachim Bley vom Landratsamt Calw und als stellvertretender Kreisbrandmeister Volker Renz (Haiterbach). Dazu gekommen waren Kommandanten und Abteilungsleiter der Feuerwehren benachbarter Gemeinden wie etwa aus Simmersfeld, aus Bad Wildbad und aus Höfen sowie auch Bürger der Gemeinde Enzklösterle. Schon im vergangenen Herbst musste das bisherige Tragkraftspritzenfahrzeug mit Baujahr 1984 wegen technischer Mängel außer Betrieb genommen werden.

153 391 Euro

"Damit war das Fahrzeug also älter als manche der Feuerwehrleute, die mit diesem Fahrzeug ausgerückt sind. Jetzt, nach 33 Jahren, steht das neue TSF vor der Tür, diesmal gemäß Löschwasserversorgung nach DVGW (Regelwerk des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches) mit Löschwassertank und Pumpe", stellte Bürgermeisterin Petra Nych in ihrer Ansprache fest. Ihren Ausführungen zufolge beliefen sich die Gesamtkosten des neuen Fahrzeugs auf 153 391 Euro, wovon auf das Fahrgestell 60 008 Euro, auf den Aufbau 54 892 Euro, auf die Beladung 32 814 Euro sowie auf die Funkausstattung 5677 Euro entfielen. Womit die Kosten unter dem veranschlagten Betrag von 154 815 Euro blieben. "Für die Gemeinde Enzklösterle waren das natürlich wieder immense Kosten", so Nych, die sich für die Zuschüsse des Landkreises Calw mit 37 500 Euro und mit 80 000 Euro aus dem Ausgleichstock des Landes für finanzschwache Gemeinden bedankte. Womit sich für die Gemeinde Enzklösterle ein Eigenanteil von 35 891 Euro ergab. "Dies ist eine Investition, die zur Sicherstellung des abwehrenden Brandschutzes und der technischen Hilfe in unserer Gemeinde notwendig ist. Es ist nicht nur wichtig, eine gut ausgebildete, sondern auch eine gut ausgerüstete Wehr zu haben", so Nych.

Feuerwehrkommandant Reiner Schaudel erinnerte an die Tragkraftspritzenfahrzeuge der Baujahre 1963 und 1984 und freute sich über die jetzt optimale Ausrüstung mit einem solchen Fahrzeug der neuesten Generation. "Ein internationales Fahrzeug: Fahrgestell Italien, Allradantrieb Österreich, Aufbau Sachsen, Funk Leonberg, Standort Oberes Enztal. Dieses Fahrzeug ist für die Gemeinde Enzklösterle auf Grund der topografischen Lage, der geringen Wohnbebauung und des großen Staatswaldes auf der Markung Enzklösterle zwingend notwendig", führte er aus. Im Blick auf die Vergangenheit beschaffe die Gemeinde Enzklösterle alle 27 Jahre ein Tragkraftspritzenfahrzeug. Unter Berücksichtigung der jetzigen Gesamtkosten lägen die Kosten pro Kopf der Bevölkerung und pro Tag bei 0,01 Euro, rechnete Kommandant Schaudel vor und beschrieb den relativ langen Weg von der Beschlussfassung im Gemeinderat bis zur Auslieferung. Mit der von der Feuerwehr erfolgten Detailplanung der Ausrüstung habe ein fünfstelliger Kostenbetrag eines Ingenieurbüros eingespart werden können.

"Die wichtigste Aufgabe des Staates ist die Daseinsvorsorge", stellte Bley fest, gewährleistet unter anderem auch von den Rettungsdiensten und Einsatzkräften und damit auch von den rund 2500 ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen im Landkreis Calw.

Die Feuerwehr praktiziere den Katastrophenschutz für die Gemeinde und brauche deshalb eine gute technische Ausstattung, führte Fuchtel aus und bezeichnete deshalb das TSF-Wasser als eine gelungene Anschaffung, mit der die Prioritäten in der Gemeinde richtig gesetzt worden seien. Eine gute Ausrüstung sei unerlässlich für die Feuerwehr, betonte Esken und würdigte das große Engagement der Feuerwehrangehörigen bei ihrem Übungsdienst, in der Weiterbildung und bei Einsätzen.

Gebackener Schlüssel

Nach den Ansprachen im Feuerwehrhaus begaben sich die Gäste unter der musikalischen Begleitung der Aktiven des Musikvereins Enzklösterle vor das Gebäude mit dem neuen blumengeschmückten Fahrzeug. Pfarrer Martin Kohnle erbat den Schutz Gottes für das neue Fahrzeug und für die Feuerwehrangehörigen und segnete diese. Die symbolische Schlüsselübergabe erfolgte in der Form eines großen gebackenen Schlüssels durch Bürgermeisterin Nych an Feuerwehrkommandant Schaudel. Die weitere musikalische Unterhaltung der Besucher der Fahrzeugübergabe und des Sommerfestes übernahmen die Musikkapelle Enzklösterle und die "Martinihuber" der Feuerwehrkapelle Schielberg.