Die Atemschutztrupps erhielten vom Zugführer die taktischen Anweisungen für ihren Einsatz. Foto: Stocker

Truppe stellt Leistungsfähigkeit unter verschärften Bedingungen unter Beweis / Kommandant zeigt sich zufrieden

Enzklösterle - Am Samstagnachmittag ist im Kurort die Sirene zu hören gewesen. Sie rief die Brandschutzkräfte der Feuerwehr Enzklösterle zu einer unangekündigten Alarmübung. Geprüft wurde die Leistungsfähigkeit ohne die Wildbader Stützpunktwehr.

Unsachgemäßer Umgang mit offenem Feuer verursachte in einem Haus in der Gernsbacher Steige einen Brand. Während im Keller des Einfamilienhauses Möbel und weitere eingelagerte Gegenstände Feuer fingen, ergriff starke Rauchentwicklung auch die oberen Stockwerke, so die Annahme bei der Hauptübung. Als die Einsatzkräfte den Brandort erreichten, erfuhren sie, dass drei Bewohner vermisst werden. Und da Menschenrettung Priorität hat, schickte Einsatzleiter Daniel Zwink einen ersten Trupp unter Atemschutz in das Gebäude, um die Vermissten zu suchen. Gleichzeitig alarmierte er die Schnelleinsatzgruppe des Ortsverbandes Oberes Enztal vom Deutschen Roten Kreuz.

Einsatzübung in schwierigem Gelände

Parallel dazu wurde die Wasserversorgung rund um das Gebäude aufgebaut, zumal es sich in Waldrandlage befindet. Bei den benachbarten Häusern galt es eine Riegelstellung zu errichten, der Funken- oder Flammenüberschlag verhinderte. Allerdings stellte die Topographie die Feuerwehrleute vor eine Herausforderung.

Während das erste Löschfahrzeug mit einem 2000-Liter-Tank an Bord neben dem Haus stationiert war, übernahm das Tragkraftspritzenfahrzeug TSF-W, das einen 800-Liter-Tank mitführt, die Förderpumpenfunktion auf halber Höhe der Steige.

Es sei aufgrund der Übungssituation auf die Nutzung der Tanks sowie Hydranten in diesem Bereich verzichtet worden, man schone die Wasserleitungen der Gemeinde, berichtete Kommandant Reiner Schaudel vom Aufbau der Wasserversorgung aus dem Hirschbächle.

Dafür war als drittes Fahrzeug das alte Löschfahrzeug an der Kreuzung der Hirschtalstraße mit dem Kirchweg eingesetzt und pumpte das Wasser in die Schlauchleitung. Sie lief über mehr als 500 Meter die Gernsbacher Steige hinauf, ehe mit Hohlstrahlrohren nach den Verteilern das gezielte Löschen einsetzte.

Drei "Verletzte" werden gerettet

Insgesamt 17 Feuerwehrleute absolvierten den Einsatz, bei dem sie drei "Verletzte" an vier DRK-Rettungskräfte übergaben.

Sehr zufrieden mit dem Ablauf war nicht zuletzt der Kommandant. "Angesichts des wirklich schönen Wetters, das auch zu anderen Dingen verleitet, gilt die Anerkennung der Mannschaft, die uns zeigt, dass wir auch ohne die Wildbader Stützpunktwehr, die im Ernstfall mitalarmiert wird, leistungsfähig sind", resümierte Schaudel.

Auch Bürgermeisterin Petra Nych machte sich vor Ort ein Bild vom Einsatzablauf, der außerdem einige Zuschauer anlockte.