Mastiaux: „Was machen wir, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint?“ Foto: dpa

EnBW-Vorstandschef Frank Mastiaux hat weitere Sparrunden und Stellenabbau angekündigt. Mit Blick auf die Energiewende forderte er schnelle politische Entscheidungen zu Gas- und Kohlekraftwerken.

Karlsruhe - Trotz der Umsetzung mehrerer Sparpakete in den vergangenen Monaten stehen der Energie Baden-Württemberg (EnBW) weitere Sparmaßnahmen bevor. „Sparen bleibt für uns eine Daueraufgabe“, sagte EnBW-Vorstandschef Frank Mastiaux in einem Interview mit den Stuttgarter Nachrichten. Man werde sich „in den nächsten Monaten und Jahren kontinuierlich die Frage stellen, wie wir bestimmte Aufgaben kostengünstiger, schneller und effektiver erledigen können“. Dabei sei es eine logische Konsequenz, „dass Auswirkungen auf die Beschäftigung unvermeidbar“ sind.

Die EnBW als drittgrößter deutscher Energiekonzern hat rund 19 000 Beschäftigte. Wie viele Mitarbeiter der Konzern mittelfristig noch haben werde, wollte Mastiaux in dem Interview nicht sagen. „In Bereichen, die wirtschaftlich deutlich unter Druck stehen, und dort, wo wir unsere Abläufe optimieren, werden wir die Stellenzahl spürbar reduzieren müssen.“ Andererseits werde der Konzern „Wachstumsbereiche aufbauen und hier auch neue Stellen schaffen“.

Der EnBW-Chef räumte ein, dass sich die Lage für die EnBW auf dem Energiemarkt seit seinem Amtsantritt im Oktober 2012 „nochmals verschärft“ habe. Mastiaux setzt deshalb darauf, dass die beiden Hauptanteilseigner – die grün-rote Landesregierung sowie die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke – die nötige Geduld für den Umbau vom Atomstromkonzern zum Unternehmen für erneuerbare Energien mitbringen.

Mit Blick auf die unrentablen Gas- und Kohlekraftwerke und die damit verbundenen Verluste für die EnBW forderte Mastiaux bis 2015 Entscheidungen durch die Bundesnetzagentur und die Politik. „Der Ausbau der Erneuerbaren allein löst nicht unser Problem. Was machen wir, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint?“