Zum Schluss konnte von dem Gebräu aus dem Kessel gekostet werden. Foto: Baiker

Empfinger Narren starten traditionell mit dem Narreneinsammeln. Wasser aus dem Kloren Loch sorgt für den nötigen Nachwuchs.

Empfingen - Die Empfinger Fasnetssaison ist eröffnet: Mit dem alten Brauch des "Narreneinsammelns und Hexenwasserbrauens" wurde dies der Bevölkerung kundgetan.

Um 19 Uhr begann die Zottlamusik mit dem Empfinger Narrenmarsch mit dem Einsammeln der Narren. Vom Tanzplatz ging es durch die Horber Straße, die Schanzgasse hinab, die Mühlheimer Straße wurde überquert und weiter in den Kehlhof, wo sich alle am kleinen Festplatz versammelten.

An mehreren Plätzen blieb die Zottlamusik stehen und sammelte unter den Klängen närrischer Blasmusik die wartenden Narren, alle in Original Empfinger Häs verkleidet, ein.

Im Kehlhof verteilten sich die Narren und Gäste um den Hexenkessel. Narrenchef Thomas Joachim begrüßte die Narren und Zuschauer mit "Narri, Narro". Endlich könne die Fasnet beginnen.

Durch ein Spalier der Saiwald-Hexen schritt der Hexenrat, angeführt von Hexenmeister Patrick Kolb, zum Hexenkessel.

Das Holz unter dem Hexenkessel wurde entzündet, damit man das Hexenwasser brauen konnte. Dazu wurde Wasser aus verschiedenen Empfinger Brunnen in den Kessel geleert.

Hexenmeister Patrick Kolb erklärt Zutaten des scheußlichen Gebräus

Hexenmeister Patrick Kolb erläuterte das Hexenwasserrezept, welches praktisch umgesetzt wurde: "Man nehme Wasser aus dem Jörgenbrunnen. Dieses Wasser verhindert die Verkalkung des menschlichen Gehirns. Man verfeinere es mit dem Wasser aus dem Schanzgassbrunnen, denn dieses Wasser sorgt für die nötige Verdauung über die Fasnet. Schütte nach Wasser aus dem Kloren Loch. Dieses sorgt für den nötigen Nachwuchs in der Gemeinde und eignet sich hervorragend zur Fortpflanzung. Dazu kommt noch Wasser aus dem Osterbach, damit das Hexenwasser seine Würze bekomme". Zum Brauvorgang führten die Hexen ihren Hexentanz auf.

Danach wurde das Hexenwasser zunächst vom Hexenrat gekostet. Nachdem dieser zufrieden war, wurde das Hexenwasser an die Zuschauer verteilt.

Thomas Joachim verkündete den Narrenfahrplan. Vor allem wies er auf die Empfinger Narrentage hin, die vom 10. bis 12. Februar allerhand närrische Highlights bieten, so eine Saiwaldsause, ein Hohenzollerntreffen mit Nachtumzug und als Höhepunkt einen Jubiläumsumzug "66 Jahre Narrenzunft Empfingen".

Danach ging es in die Gastronomie und das Musikerheim, um den Beginn der närrischen Tage zu feiern.