Senioren: Haus am Kehlhof besteht seit 20 Jahren / Projekt von Empfingern für Empfinger

In der betreuten seniorengerechten Wohnanlage Haus am Kehlhof wurde am Samstag gefeiert – 20 Jahre betreute altengerechte Wohnanlage Haus am Kehlhof, 20 Jahre Betreuungsteam.

Empfingen. Jürgen Baiker, Vorsitzender der Fördergemeinschaft St. Georg, begrüßte und erinnerte an das Motto vor 20 Jahren: "Empfinger bauen für Empfinger, Empfinger betreuen Empfinger." Es war ein Empfinger Modell, dem viele Informationsbesuche und Gespräche Voraus gingen.

Der erste Teil dieses Mottos wurde schnell realisiert, denn eine Empfinger Areal GmbH, zu der sich vier Empfinger Unternehmer zusammengeschlossen hatten, baute diese Wohnanlage. Empfinger kauften die entstandenen Wohnungen. Die Gemeinde wurde über den Gemeinschaftraum Miteigentümer und bringt sich auch als Generalvermieter ein. Erst im Juni stimmte der Gemeinderat einer fünfjährigen Verlängerung der Generalvermietung mit geänderten Konditionen zu, so Bürgermeister Albert Schindler.

Baiker erläuterte nochmals den Werdegang der Realisierung des Betreuungsgeschehens, der in einen Gesamtvertrag mündete, bestehend aus Teilverträgen zwischen der politischen Gemeinde Empfingen auf der einen Seite und der Katholischen Kirchengemeinde St. Georg mit der Fördergemeinschaft für die Sozialstation (Fördergemeinschaft St. Georg) für die Grunddienste zuständig, die Sozialstation Horb für die erweiterten Dienste, die auch sonst in ihrem Tun im ambulanten Bereich angeboten werden und dem DRK-Kreisverband für den Hausnotruf.

Heide Winter ist von Anfang an dabei

Dem Betreuungsteam sprach Baiker seinen Dank für die hervorragende Arbeit aus. Heide Winter ist seit Anfang an dabei – also seit 20 Jahren. Ihr überreichte Baiker als Dank und Anerkennung einen Blumenstrauß. Er sprach von ihr als ruhendem Pol, immer um Ausgleich bemüht. Dem Betreuungsteam überreichte er einen Blumenstock für den Betreuungsraum. Von der Fördergemeinschaft gab es für dieses Fest einen finanziellen Zuschuss.

Schindler ging auf die vielen Aufgaben einer Gemeinde ein, so auch Kinder und die ältere Generation betreffend. Er sprach auch die Hoffnung aus, dass dies die neuen Bürgermeisterkandidaten wüssten.

Schindler erinnerte daran, dass früher zwei bis drei Generationen in einem Haus lebten und damit auch die Betreuung der älteren Generation gewährleistet war. Jetzt seien viele Familienangehörige oft weg vom heimischen Kirchturm. Familienverbände lösen sich auf. Schindler : "Hilfe muss vom Menschen erfüllt werden". Er freute sich über die gute Arbeit des Betreuungsteams im Haus und überreichte ein Kuvert.

Dekan Alexander Halter reihte sich gern mit anerkennenden Worten ein und dankte der Fördergemeinschaft St. Georg und dem Betreuungsteam für die engagierte Arbeit.

Das jetzige Betreuungsteam besteht aus Andrea Schuh (Sprecherin, Leiterin), Heide Winter, Alexandra Metzger, Carola Kurke (sie konnte beim Fest nicht dabei sein), Gabriele Philipp, Anni Kotz und Dorothee Engeser.

Andrea Schuh in der Erwiderung der Dankesworte: "Wir kommen gern ins Haus. Uns fehlt etwas, wenn wir im Urlaub sind."

Anschließend unterhielt der Mundharmonikaclub aus Betra unter Leitung von Marianne Stribick die Festgäste mit mehreren bekannten Liedern, darunter auch "Der alte Schäfer". Die Bewohnerin Hilde Baiker (91) holte auch noch ihre Mundharmonika heraus und zeigte, dass sie darauf gekonnt Solos spielen kann, was die Mitglieder des Mundharmonikaclubs Betra mit viel Beifall honorierten.

Beim gemeinsamen Mittagessen mit gegrillten Wüsten mit Kartoffelsalat, schwäbischem Brot und Kaffee mit Kranzbrot gab es noch viel Gelegenheit zum Schwätzchen. Hilde Baiker, die seit 1997 im Haus wohnt, trug mit ihren Gedichten zum Gelingen bei – ja, eines ist noch ganz aktuell vor Beginn des Festes frisch entstanden.

Die Verse entstanden wenige Minuten vor dem Fest:

"Vor 20 Johr, am 1. Mai, da sind mir zwei, mei Ma und I, in des Haus vom Tanzplatz in da Flecka rie. Mei Ma war halt krank, hots nemme könna verschnaufa, für ihn wars schwer, Treppa zu laufa.

Da hent sie a gscheide Idee dia Herra: A‘ Haus mit ma Ufzug für Seniora soll baut wera.

Dia Bürger hent sich glei intressiert, was mit dena zwölf Wohnunga passiert.

Au i han müssa ins Rathaus und gucka, was geit, zum Wohna u Schlofa zu zweit.

Mir hent no was gfunda, die Nr. 7, do dabei sind mir blieba.

Mei Ma hot glei am Fenster sei Schlafplatz reserviert und nebaher d’ Wohnungseinrichtung studiert…"