In drei Schichten arbeiteten die Wiesenstetter Backfrauen beim Zwiebelbeedafest. Fotos: Hellstern Foto: Schwarzwälder-Bote

Besucher des Zwiebelbeedafests essen 165 Zwiebelbeeda / 17 Frauen backen in drei Schichten

Von Adelinde Hellstern

Empfingen-Wiesenstetten. Ein volles Dorfgemeinschaftshaus (DGH) mit hausgemachter Musik, ofenfrischer Zwiebelbeeda und einem badischen Weinbrunnen, das war der zweite Tag des sechsten Zwiebelbeedafests des Orgelbaufördervereins St. Stephanus Wiesenstetten.

Im Verlauf des Sonntags erinnerte sich die Sonne an ihr Arrangement mit den Wiesenstettern und schickte ihre warmen Strahlen. Mit seinem bunten Repertoire unterhielt der hiesige Musikverein unter der Leitung von Michael Zanker die Festgäste mit Musik und Gesang nach dem schwäbischen Mittagessen mit Braten, Spätzle und Salat. Bei angenehmen Temperaturen saßen die zahlreichen Gäste aller Altersklassen aus Nah und Fern auch in der herbstlich dekorierten Laube auf der Terrasse des DGH und genossen den gespendeten Kuchen und die ebenso heißservierten wie heiß begehrten Zwiebelbeeda.

165 große Zwiebelbeeda verdrückten die Gäste an den beiden Festtagen. Sie wurden nach einem sorgfältig ausprobierten Rezept in der gemeindeeigenen Backküche in der Dorfmitte von der Backfrau Maria Dietz gebacken. Zwei Tage lang war sie dafür am Backofen gestanden. In drei Schichten schafften 17 Frauen (zwölf der Damen sind über 70 Jahre alt) unermüdlich zwei Tage lang in der heißen Backküche. Sie schälten zwei Zentner Zwiebeln, weinten manche Träne beim Schneiden, wellten den von "Teigchefin" Anne Fischer hergestellten Hefeteig aus und belegten diesen mit der Zwiebelrahmmasse. Per Zwiebelbeedaexpress gelangten die Beeda mit Stefan Walz ins DGH.

Vom Organisten Ekki Doll gestaltete Plakate erläuterten im Detail das vom Orgelsachverständigen der Diözese verfasste Gutachten über die spätromantische Kleinorgel und den Stand der Dinge in Sachen Orgelbaumaßnahme. In den kommenden Monaten sollen die Planung und Kostenaufstellung für die neue Orgel ausgearbeitet werden. Der Hit bei vielen Kindern war das Probieren des aufgebauten Orgelpedals. Mühelos schafften sie es, "Hänschen klein" zu spielen.

Glückspilz des Tages dank Losfee Sophia war Heribert Bailer aus Wiesenstetten, der beim Orgelquiz zum wiederholten Mal nach 2013 ein selbst gefertigtes "Beedabrett" samt einer ganzen Zwiebelbeeda und einer Flasche Pfaffenweiler Wein gewonnen hat. Den zweiten und dritten Platz belegten Martin Dietz und Timo Schäfer, alles Wiesenstetter.

Ein hochzufriedener Vorsitzender Thomas Wiechert zog am Abend eine überaus positive Bilanz des sechsten Zwiebelbeedafestes des Orgelbaufördervereins, das wieder ein richtiges Fleckenfest war. Er nutzte die Gelegenheit, allen Helfern, Sponsoren und privaten Spendern für ihr Engagement zu danken. Ein herzliches "Vergelt’s Gott" sprach er Maria Dietz und ihren Backfrauen aus. Bei einem Vesper und einem "Zehntelegläsle" vom Pfaffenweiler Winzersekt am Weinbrunnen klang das Fest am Abend aus. Übrigens: am 10. und 11. September 2016 wird das 7. Zwiebelbeedafest gefeiert.