Dekan Alexander Halter zog zu Beginn des Festgottesdienst feierlich mit seinen Ministranten in die Kirche ein. Foto: Hellstern Foto: Schwarzwälder-Bote

Festgottesdienst feiert das 125. Jubiläum der St. Ulrichskapelle / Ein Plädoyer für "Innehalten" im stressigen Alltag

Horb-Betra (hh). Zu einem Festgottesdienst aus Anlass des 125. Jubiläums und des Patroziniums von St. Ulrich wurden die Gläubigen der Seelsorgeeinheit St. Ulrich am vergangenen Samstagabend in die St. Ulrichskapelle in Neckarhausen eingeladen. Die Festmesse wurde von Dekan Alexander Halter feierlich zelebriert. In seiner Eingangsansprache erinnerte der Dekan an die wunderschön im Neckartal gelegene Kapelle St. Ulrich, wo die Menschen vorbeikommen können, um "innezuhalten" und zurück zu schauen.

Über dieses wichtige Thema predigte er auch später sehr ausführlich. Nach dem von den Gläubigen freudig gesungenen Eröffnungslied "Ihr Freunde Gottes all zugleich" hörte man den von der Gemeindereferentin Antje Perktold stimmungsvoll gesungenen "Kyrie-Ruf".

Und zum Gloria ertönten die harmonischen Zwischengesänge "Laudate omnes gentes". Nach der von Rainer Zimmermann vorgetragenen Lesung sang Antje Perktold sehr einfühlsam den "Antwortgesang" aus dem neuen Gotteslob. Sie wurde dabei musikalisch von Martin Wiest auf dem E-Piano begleitet. In seiner Jubiläumspredigt hielt Dekan Alexander ein Plädoyer für das "Innehalten".

Er begründete sehr eindringlich, dass sich die Menschen vom strengen Alltag erholen müssen und von Fall zu Fall sozusagen eine "Auszeit" nehmen sollten. Auch wenn das manchmal in der Regel sehr schwierig sein sollte.

Dabei helfe den Menschen der Sinnspruch im Matthaeus-Evangelium "Kommet alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid ich will Euch erquicken".

Und als er sich gerade mitten in der Begründung für die Wichtigkeit des Stillehaltens befand, ertönte in der voll besetzten St. Ulrichskapelle das schrille Klingeln eines Handys und brachte die Gläubigen buchstäblich zum Lachen. Ein Kirchgänger hatte wahrscheinlich versäumt sein Medium für kurzer Zeit auf "still" zu stellen.

In einer kurzen Zwiegespräch zwischen dem Dekan und Antje Perktold wurde das Thema "Stille" nochmals eingehend erläutert. Dabei wurde klar herausgestellt, dass es eigentlich keinen geeigneteren Ort der Stille geben kann, als den in einer Kirche.

Nach dem Festgottesdienst gab es noch ein Jubiläumsfest auf dem idealen Festplatz neben der St. Ulrichskapelle. Die Bewirtung der Gäste erfolgte durch den Betraer Bauförderverein. Dabei zeigte es sich ganz deutlich: Die Seelsorgeeinheit St. Ulrich hat einen guten Draht zu Petrus. Rings um die Kapelle herrschte ideales Sommerwetter und das war nach den vorhergegangenen Regenschauern gar nicht so selbstverständlich.