Die Betreiber der Shell-Tankstelle an der A 81 wollen die Zahl der Lkw-Stellplätze von bisher 13 auf 52 erhöhen. Foto: Hopp

39 weitere Lkw-Stellplätze geplant. Abriss des Werkstattgebäudes. Gemeinderat schiebt Entscheidung auf.

Empfingen - Die Betreiber der Tankstelle an der Auffahrt zur A 81 wollen expandieren und Autohof werden. Im Gemeinderat bestehen Bedenken, ob der Autohof den Verkehr auf einer späteren Umgehungsstraße behindern würde. Die Entscheidung über den Bauantrag wurde zunächst aufgeschoben.

Die Tankstellen-Betreiber planen künftig 52 Lkw-Stellplätze, bisher gibt es 13. Ab 50 Plätzen dürfen sie ihre Tankstelle als Autohof bezeichnen. Für die zusätzlichen Stellplätze würde das Werkstattgebäude hinter der Tankstelle abgerissen. Für Autos sind 15 Parkplätze vorgesehen.

Die Fläche des Shopgebäudes soll laut Plan verdoppelt werden. Im neuen, 121 Quadratmeter großen Shop würden künftig Backwaren und warme Mahlzeiten verkauft.

Nach der Erweiterung würde die Tankstelle als Autohof gelten, auf der Autobahn würde mit einem Schild auf die Einrichtung hingewiesen. Es ist zu erwarten, dass der Betrieb im Vergleich zu heute stark zunehmen würde.

Der Gemeinderat muss dem Antrag auf Abbruch der Werkstatt und Einrichtung der weiteren Parkplätze zustimmen. Die Gemeinderäte diskutierten in ihrer Sitzung am Dienstag über das Vorhaben. Ihre Sorge war die Verkehrssituation rund um die Tankstelle. Wie es wohl aussehe, wenn an einem Sonntagabend um 22 Uhr, 50 Brummis auf einmal den Autohof verlassen, fragt Gemeinderat Michael Gfrörer. Er befürchte, dass die Lkw-Schlange wegen der kurzen Ampelschalte nur sehr zögerlich von der Robert-Bosch-Straße auf den Autobahnzubringer einbiegen können.

Gemeinderat Uwe Gfrörer hat ebenfalls Bedenken geäußert. Sollte die Empfinger Nordumfahrung kommen, die Gfrörer und die Wir-Liste auf den Weg bringen wollen, würde sie vermutlich direkt am Autohof vorbeiführen. Die zwei Ausfahrten des Autohofs würden dann nicht mehr in eine wenig befahrene Nebenstraße, sondern in eine viel befahrene Umgehungsstraße führen. Gfrörer sagt, wenn die Gemeinde jetzt dem Autohof zustimme, könne es sein, dass sie sich eine mögliche Umfahrungslösung verbaue: "Kann man verlangen, dass es nur eine Ausfahrt gibt?", fragt Gfrörer den Bürgermeister Albert Schindler. "Kann man überhaupt Bedingungen stellen?"

Die Gemeinde muss Antworten zu diesen Fragen erst recherchieren. Kommende Woche soll erneut über das Vorhaben diskutiert und eine Entscheidung getroffen werden.

Nach Bekanntwerden der Erweiterungspläne hatte sich ein Mieter aus dem angrenzenden Wohngebiet Reichenhalden im Rathaus gemeldet, weil er mehr Lärm und Schmutz, zum Beispiel Verpackungsmüll am Straßenrand, durch einen Autohof fürchtet.

Bürgermeister Schindler will daher prüfen lassen, wie viel Lärm vom Autohof bei den Wohnhäusern ankommt. Es dürften nicht mehr als 40 Dezibel (dB(A)) sein, während direkt am Autohof 50 dB (A) erlaubt seien. Schindler schlägt vor, auch daraus eine Bedingung für den Autohof-Betreiber zu formulieren. Beim Müll-Problem sei zu überlegen, wie man mehr Druck aufbauen könne, damit Fastfood-Verpackungen und Hinterlassenschaften der Lkw-Fahrer, die übers Wochenende praktisch auf dem Platz und in angrenzenden Straßen wohnen, aufgeräumt werden müssen.