Empfingens Bürgermeister Albert Schindler war am Dienstag in der Landesschau des SWR zu sehen. Foto: Screenshot

"So ein Albert II. wäre in Ordnung". Riesiges Plakat an A 81 und dreiminütiger Zeichentrickfilm.

Empfingen - Empfingen hatte am Dienstagabend kurz vor halb Acht einen großen Auftritt in der Landesschau Baden-Württemberg des SWR-Fernsehens. Der Sender berichtete über die Kampagne "Empfingen sucht einen Bürgermeister" als "Landesschau-Geschichte zum Staunen".

Das 60 Quadratmeter große Plakat, das an der Autobahn prominent auf die Bürgermeisterwahl in Empfingen hinweist und der dreiminütige Zeichentrickfilm im Internet ist nun auch für den SWR ein berichtenswertes Thema. Eine derartige Kampagne für eine Bürgermeisterwahl ist nicht alltäglich.

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Am Montag war deswegen ein Filmteam des SWR in Empfingen zu Gast. Vor der Kamera zu sehen sind in dem Beitrag Bürgermeister Albert Schindler, seine Stellvertreter Xaver Kleindienst und Peter Schäfer sowie einige Empfinger, die vom SWR befragt wurden.

"Wer könnte den Chefsessel von Albert dem Ersten übernehmen?", fragt die Sprecherstimme in dem Beitrag. Zum Hintergrund der Aktion erzählt Xaver Kleindienst dem SWR, dass sie als Gemeinderäte die Stelle nicht einfach nur im Staatsanzeiger hatten ausschreiben und die Hände in den Schoß legen wollen.

Schindler sitzt an seinem Schreibtisch, als er vor der Kamera von seiner zeitaufwendigen Arbeit in der Gemeinde mit 23 Vereinen erzählt. Er sagt: "Letztes Jahr habe ich es geschafft, 18 Hauptversammlungen zu besuchen. Das sind 18 Abende, an denen die Frau alleine Zuhause sitzt und ein paar Socken strickt."

Laut SWR gebe es schon ein paar Ideen dazu, wer den Chefsessel übernehmen könnte. Kleindienst sagt: "Man hat zwar gesagt, die 28-jährige Blondine wäre nicht schlecht. Aber ob die kommt weiß ich auch nicht."

Passanten sprechen

Auch die Empfinger scheinen die Werbeaktion gut zu finden. Ein Passant sagt in der Landesschau, dass der "Flegga" in dem Werbevideo "richtig gut dargestellt wird". Unter anderem kommt auch Blumenhändlerin Tina Hils zu Wort. Sie sagt: "Es wäre schön, wenn wir eine Wahl hätten und uns zwischen ein paar entscheiden könnten. Nicht, dass nur einer da steht und wir den nehmen müssen. Je mehr Kandidaten da sind, umso besser für uns." Und sie sagt: "So ein Albert II. wäre für mich schon in Ordnung. Er hat alles gut gemacht, und wenn wir so einen noch einmal kriegen würden, wäre das schon in Ordnung."

Erste Interessenten hätten sich auf dem Rathaus und bei den Bürgermeister-Stellvertretern schon gemeldet. Eine offizielle Bewerbung liege dem Amt aber bisher noch nicht vor.