Sie feierten gemeinsam die Einweihung des Solarparks III in Empfingen (von links): Jürgen Bortloff, Simon Hänel, Wolfgang Schmalz, Ursula Sladek, Bürgermeister Albert Schindler und Markus Schäfer, Gründer von Voltec. Foto: Begemann Foto: Schwarzwälder-Bote

Nach einer wetterbedingt großen Herausforderung beim Bau ist der Solarpark Empfingen III jetzt eingeweiht

Von Daniel Begemann

Empfingen. Dass der Tag und die Uhrzeit der Einweihung des Solarparks Empfingen III ausgerechnet mit einer Sonnenfinsternis zusammenfällt, hatten die Eigentümer der Anlage ursprünglich nicht auf dem Schirm. Ein besseres Datum hätten die Planer aber trotzdem nicht wählen können.

Eine Gruppe von Menschen hatte sich schon eine Viertelstunde vor Beginn der feierlichen Eröffnung am Solarpark eingefunden. Der Himmel ist wolkenlos, das Licht ist etwas gedämmt. Die Besucher sind gewappnet mit Schutzbrillen, um die partielle Sonnenfinsternis zu beobachten.

Wolfgang Schmalz, einer der Geschäftsführer des Familienunternehmens Schmalz, das rund 70 Prozent der Anteile an dem Solarpark besitzt, ging in seiner Eröffnungsrede auf die Sonnenfinsternis ein: "Das ist heute ein besonderer Tag mit der Sonnenfinsternis. Denn sie macht uns bewusst, welche Kraft in der Sonne steckt und wie sehr sie unser Leben bestimmt." Schäfer beziffert die jährliche Stromproduktion auf etwa 900 000 Kilowattstunden pro Jahr. Das entspricht dem durchschnittlichen Energiebedarf von mehr als 200 Vierpersonenhaushalten. Der für die Planung des Solarparks verantwortliche Jürgen Bortloff ist da im Vergleich zum schwäbischen Unternehmer noch etwas optimistischer: "Da ich Rheinländer bin, kann man da noch etwas draufsetzen. Seit dem 30. Januar läuft die Anlage und hat schon 112 000 Kilowattstunden Strom produziert".

Strom versorgt vor allem Industriegebiet

Aktuell produziert der Solarpark 2600 Kilowattstunden pro Tag. Der Strom aus dem Solarpark auf der Erddeponie Auchtert wird ins öffentliche Netz eingespeist und versorgt zu einem großen Teil die Empfinger Industriegebiete mit Energie.

Mit der Eröffnung des Solarparks hat vor allem das mit den Bauarbeiten beauftragte Unternehmen Lizergy mit Geschäftsführer Simon Hänel eine große Herausforderung bestanden. Hänel sagt: "Den Solarpark haben wir zu einem größeren Teil in Handarbeit gebaut als normalerweise üblich." Grund seien die nicht ideal Wetterbedingungen gewesen. "Der Boden war so aufgeweicht, dass wir nicht mit Maschinen auf das Grundstück fahren konnten." Doch die Firma wusste sich zu helfen und leistete einen Kraftakt: "Ein 1,5 Tonnen schweres Kabel haben wir beispielsweise von Hand verlegt. Ein paar Studenten, die gerade Semesterferien hatten, haben uns dabei geholfen. Wir waren da sehr flexibel. Das war spannend", erzählt Hänel.

Außer dem Vakuum-Spezialisten Schmalz aus Glatten, der rund 70-prozentiger Eigentümer des Solarparks ist, gibt es fünf private Investoren. Insgesamt 3400 Module der deutsch-französischen Firma Voltec solar produzieren 900 000 Kilowattstunden pro Jahr. Mit dem Betrieb der Anlage werden jährlich 630 Tonnen CO2 eingespart.

Von Daniel Begemann

Partielle Sonnenfinsternis und Einweihung eines Solarparks am selben Tag – passt das zusammen? Die Eigentümer der Anlage in Empfingen geben zu, das Naturschauspiel bei der Festlegung des Termins noch nicht im Blick gehabt zu haben. Und während sich kurz vor und während der feierlichen Reden der Mond Stück für Stück vor die Sonne schiebt, sinkt die Stromproduktion der Anlage um bis zu 75 Prozent. Ein auf dumme Weise misslungener Start? Keinesfalls! Mit der Schutzbrille auf der Nase richten sich die Blicke der geladenen Gäste gen Himmel zur Sonne. Was für ein perfekter Start für einen Solarpark! Die Sonnenfinsternis-Gucker kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus – und werden sich einmal mehr bewusst, in welch gewaltige Naturkraft und Energiequelle sie mit dem Empfinger Solarpark investiert haben.