Große Gräber wie diese werden auf dem Empfinger Friedhof eines Tages wohl eher zum Auslaufmodell werden. Foto: Hopp

Die Gemeinde erhöht Friedhofsgebühren / Kämmerer Dettling: Längst nicht kostendeckend

Empfingen (lm). Die Kosten für ein Grab auf dem Empfinger Friedhof steigen deutlich, um bis zu 24 Prozent beim Doppelgrab. Der Gemeinderat stimmte der Erhöhung einstimmig zu.

Warum die Gemeinde künftig mehr Geld verlangt, erklärte Kämmerer Reinhard Dettling in der Gemeinderatssitzung am Dienstag so: Die Unterhaltung der parkähnlichen Friedhofsanlage, der Leichenhalle und die Pflege der neueren Rasengräber koste Geld – und das werde bisher nur zu einem kleinen Prozentsatz durch die Friedhofsgebühren wieder eingenommen. Um die 30 Prozent der Kosten würden derzeit von den Familien der Verstorbenen verlangt. Dauerhaft wolle die Gemeinde 50 bis 60 Prozent der Kosten über die Gebühren decken. Damit die Gebührenerhöhung nicht so drastisch ausfällt, müsse man schrittweise vorgehen. Durch die jetzige Erhöhung, die ab 1. April gilt, erreicht die Gemeinde eine Kostendeckung von 40 Prozent.

Das Doppelgrab soll zum Auslaufmodell werden

Künftig kostet zum Beispiel ein Doppelgrab 2190 Euro statt bisher 1760 Euro (plus 24 Prozent) – hier hebe man die Kosten so stark an, weil man das Doppelgrab zum Auslaufmodell machen wolle, sagt Dettling. Künftig sollen Partner eher in doppeltiefen Gräbern beerdigt werden, die nicht breiter als ein Einzelgrab sind. Ein solches doppeltiefes Grab wird 1320 Euro kosten statt bisher 1150 Euro (plus 15 Prozent). Am billigsten ist weiterhin ein Urnengrab, das 15 Jahre bestehen bleibt, und von Angehörigen bepflanzt wird. Es kostet künftig 430 Euro statt bisher 370 (plus 16 Prozent).

Dettling sagt zur Einordnung, dass Empfingen mit 40 Prozent Kostendeckungsrate weniger zulange als andere Gemeinden. In Horb liegt die Kostendeckung bei über 60 Prozent, die Gräbergebühr ist höher als sie in Empfingen nach der aktuell beschlossenen Erhöhung sein wird.