Anschauen und ausprobieren ist morgen beim "Frühlingserwachen" in Empfingen angesagt. Archiv-Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Der Vorsitzende des IHGV spricht über Stärken und Schwächen des Handels in Empfingen

Empfingen. Morgen können sich die Empfinger beim "Frühlingserwachen", dem Tag der offenen Tür bei sämtlichen Geschäften und größeren Unternehmen in Empfingen ein Bild davon machen, was der örtliche Handel ihnen zu bieten hat. Wir haben mit Alexander Gerhardt, dem Vorsitzenden des Industrie-, Handels- und Gewerbevereins (IHGV) darüber gesprochen, vor welchen Herausforderungen der Handel in Empfingen steht, was die Marktlücken sind und wie er das geplante Horber Einkaufszentrum sieht.

Wie zufrieden sind Sie mit dem zurückliegenden Jahr aus Sicht des IHGV? 

Eigentlich können wir uns nicht beschweren, die Vorstandschaft ist stabil  und wir sind ein tolles Team, in dem das Arbeiten Spaß macht. Lediglich die Suche nach einem neuen Kassierer ist nicht  ganz einfach.

Den Tag der offenen Tür haben Sie einmal jährlich. Was hat sich im Vergleich zu vor einem Jahr im Empfinger Gewerbe verändert?

Während die Situation im Gewerbegebiet eher als positiv zu bewerten ist, sind die Probleme im Ortskern offensichtlich. Der Einzelhandel tut sich schwer in eher ländlichen Gebieten.

Was ist gerade für den IHGV das wichtigste Thema?

Zunächst die Suche nach einem neuen Kassierer. Frau Beron hat die Arbeit lange und super erledigt und es wird schwer, einen Ersatz zu finden.

Und außerhalb des Vereins?

Längerfristig muss die engere Zusammenarbeit von Handel und Gewerbe gefördert werden, damit der IHGV gemeinsam mit der Gemeinde die Situation in Empfingen verbessern kann. Des Weiteren befinden  wir uns  aktiv auf der Suche nach einem Pächter für das Ladengeschäft Rumpel. Das Geschäft in bester Lage mit Parkplätzen darf eigentlich nicht leer stehen.

Wo sind die größten Probleme des Einzelhandels in Empfingen?

Die Parkplatzproblematik hat sich im Ortskern nicht entspannt. Ebenso im Industriegebiet, dort wegen der Lkws. Ein weiterer Punkt ist die Verkehrsbelastung in Empfingen, eine Umgehung könnte hier Abhilfe schaffen. Zumindest die Lkws könnten so draußen bleiben.

Welche Unterstützung benötigt der Einzelhandel?

Was wir brauchen, ist ein gutes Umfeld. Das bedeutet die Kombination aus starker Schule, bezahlbaren Wohnungen, freien, gut teilbaren Gewerbeflächen sowie ein gutes Vereinswesen. Dann finden Menschen ihren Lebensmittelpunkt in Empfingen und kaufen auch dort ein, und was der Einzelhandel braucht, sind Kunden, Kunden, Kunden.

Wo sind Ihrer Meinung nach die Marktlücken?

Vieles ist in Empfingen nicht abgedeckt, ich denke da speziell an frisches Obst und Gemüse sowie Feinkost. Die Frage der Rentabilität stellt sich hier und ob die Produkte auch entsprechend nachgefragt werden. Da ist Unternehmergeist gefragt. Letzten Endes entscheidet aber der Verbraucher, ob er lokal kauft oder nicht.

Wie bewerten Sie aus Empfinger Sicht die Pläne zum Horber Einkaufszentrum?

Hier muss man abwarten, was letzten Endes dabei herauskommt. Die Anfangspläne haben mich begeistert. Was letzten Endes dabei herauskommt, wird die Zeit zeigen.

Was müssen die IHGV-Mitglieder tun, um für die Zukunft gerüstet zu sein?

Es wäre sehr überheblich von mir, den Geschäftsleuten und somit Profis in ihrer Branche zu sagen, was sie tun oder lassen sollen. Der IHGV fungiert nur als Bindeglied zwischen Wirtschaft und Gemeinde und wir können versuchen, in der Gemeinsamkeit etwas zu bewegen. u   Die Fragen stellte Daniel Begemann.