Bürgermeister Albert Schindler (Mitte) und Landschaftsarchitekt Thomas Grözinger (rechts daneben) machten Ausführungen zum Biotopvernetzungskonzept der Gemeinde Empfingen. Foto: Gaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Biotopvernetzungs-AG sammelt erste Ideen / Vortrag über Bienen und Wanderung

Von Karl Gaus

Empfingen. Fünf Mitbürger erklärten sich beim Startgespräch zur erneuten Gründung einer Biotopvernetzungs-AG bereit, in dieser Arbeitsgruppe mitzuarbeiten.

Das Startgespräch zur erneuten Gründung einer Biotopvernetzungs-Arbeitsgruppe (AG) im Rathaus verlief recht vielversprechend. Nach den Informationen von Bürgermeister Albert Schindler und Landschaftsarchitekt Thomas Grözinger vom Ingenieurbüro Gebhard Gfrörer zeigten sich die Mitbürger Achim Walter (Revierleiter), Wolfgang Fäßler, Christoph Murek, Ekkehard Raible und Martina Surgalla bereit, in dieser Arbeitsgruppe mitzuarbeiten. Zur nächsten Sitzung Anfang Mai wird Achim Walter einladen, der als Kapo fungieren wird.

Bürgermeister Schindler erinnerte daran, dass im Zuge des Flurbereinigungsverfahrens 1993 durch das Büro Gfrörer ein Biotopvernetzungskonzept aufgestellt wurde. Es umfasste 310 Maßnahmebeschreibungen auf öffentlichen und privaten Flächen. 1994 erteilte das Regierungspräsidium Karlsruhe die Genehmigung. Zwischen 1993 und 1999 wurden über 20 Maßnahmen – auf den öffentlichen Flächen fast alle und auf privaten Flächen vereinzelt – mit finanzieller Unterstützung des Landes umgesetzt. Die damalige AG wurde 2001 aufgelöst, nachdem es keine Fördermittel mehr gab.

Im Rahmen der Umsetzung der Entwicklungsplanung Empfingen 2025 kam 2009 der Wunsch auf, wieder eine Arbeitsgruppe für den Bereich Umwelt und Ökologie zu aktivieren und erneut in die Biotopvernetzung einzusteigen. Landschaftsarchitekt Grözinger erläuterte die von ihm damals erarbeitete Bestandserhebung. Auf Flurkarten wurden die Standorte eingetragen. Er hat aufgezeigt, was bisher gemacht wurde. Im Landschaftsraum Empfingen gibt es mehrere Tier- und Pflanzenarten. Die zu schützenden Bereiche und Biotope gilt es langfristig zu erhalten und zu pflegen. Dies ist möglich durch die Herstellung von Baum-, Hecken- und Grünstreifen. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass der Anteil von Grünflächen für die Maßnahmen in Empfingen recht gering ist, weil es sich um fruchtbares Ackerland handelt. Christoph Murek sagte, dass möglicherweise die neuen Fördermöglichkeiten für Landwirte nach den EU-Richtlinien der Gemeinde zu Grünflächen verhelfen. Diesbezüglich wird die Gemeindeverwaltung mit dem Landwirtschaftsamt Kontakt aufnehmen.

Zum weiteren Vorgehen in der Biotopvernetzung wurde festgelegt, nach einer Bestandsaufnahme eine Prioritätenliste aufzustellen, wie man weitermachen will. Martina Surgalla wäre bereit, die vor 20 Jahren gemachten Biotope abzufahren und Fotos für die Bestandsaufnahme zu machen. Bei einer Biotop-Wanderung könnte man wichtige Erkenntnisse für die Fortsetzung des Verfahrens gewinnen. Wichtig sei auch, die Öffentlichkeitsarbeit und die Einbindung der Schule in die Maßnahmen. Als Imker wäre Christoph Murek bereit, in der Schule einen Vortrag über Bienen zu halten. Weitere interessierte Bürger sind zur Mitarbeit in dem neuen Arbeitskreis willkommen.

Am Dienstag, 6. Mai, um 19 Uhr, lädt die Gemeindeverwaltung die Bürger zu einer Informationsveranstaltung über die bisher realisierten Projekte der Entwicklungsplanung Empfingen 2025 ein. Dabei wird auch ausführlich über das Biotopvernetzungskonzept berichtet.