Die größere dieser beiden Schildkröten wird seit einigen Wochen vermisst. Foto: Privat

Empfingerin vermisst seit Wochen ihr Reptil. Tier könnte auf Brutplatz-Suche sein. Entführung kann nicht ausgeschlossen werden.

Empfingen - Ist es tierische Abenteuerlust, die eine Schildkröte zum Ausbruch aus ihrem Gehege veranlasst hat, oder geht die neueste Vermisstenmeldung eines Reptils in Empfingen auf das Konto eines Serienentführers?

Schon im August waren auf mysteriöse Weise zwei Landschildkröten in Empfingen mitsamt ihrem Haus entführt und in einem fremden Garten ausgesetzt worden.

Auch jetzt wieder gibt das plötzliche Fehlen ihrer zehn Jahre alten osteuropäischen Landschildkröte einer Empfingerin Rätsel auf. Sie erinnert sich noch gut an den Tag, an dem ihre Schildkröte Zenta verschwand: "Das war, als es noch warm war, Ende August. Ich hatte an diesem Tag erst abends nach ihr geschaut. Da hab ich sie nicht mehr gefunden." Die weibliche Schildkröte war gemeinsam mit einem weiteren Artgenossen in einem Gehege im Garten der Frau untergebracht.

Bemerkenswert ist, dass die Empfingerin gerade diese Schildkröte nicht zum ersten Mal vermisst. Sie erzählt: "Die ist mir schon einmal weggelaufen. Damals hat sie 300 bis 400 Meter zurückgelegt und ist dann von jemandem gefunden worden." Damals sei das Weibchen ausgebrochen, um sich einen Platz für die Eierablage zu suchen. "Sie ist ziemlich anspruchsvoll, was das Eierlegen angeht, sucht sich beispielsweise Sandhügel, die ihr gut gefallen", sagt die Tierbesitzerin. Denkbar wäre es für sie, dass das Tier auch jetzt wieder selbstständig auf Tour gegangen ist, um einen Brutplatz zu finden. Denn die Weibchen legen zwei bis drei Mal im Jahr Eier.

"Schildkröten können relativ weite Entfernungen zurücklegen und auch klettern", sagt sie. Sie würde dem Tier auch zutrauen, dass es einfach seiner Abenteuerlust gefolgt ist. "Es ist schwer, sich in so ein Reptil hineinzuversetzen." Zudem habe sie sich ihre beiden Schildkröten erst vergangenes Jahr im April angeschafft und habe noch nicht so viel Erfahrung mit den Tieren. Dass das Reptil aber auch Opfer eines Schildkrötenentführers geworden sein könnte, möchte die Frau nicht ausschließen.

Falls die Schildkröte nicht mehr auftaucht, sei es laut ihrer Besitzerin nicht ausgeschlossen, dass der Winter dem Tier Probleme bereiten könnte. "Normalerweise verfallen die Tiere in eine Winterstarre. Manche Leute legen sie dann in den Kühlschrank. Ich halte sie aber über den Winter in einer Kiste bei vier bis fünf Grad Celsius. Vielleicht gräbt sie sich aber auf ihrer Wanderung auch einfach irgendwo ein", sagt sie.

Wer meint, die Schildkröte gefunden zu haben, kann sich unter der Telefonnummer 07485/1621 melden.