Schauten sich Empfingen an (von links): Bürgermeister Albert Schindler, Saskia Esken, MdB, Richard Gerter. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister Albert Schindler spricht mit Saskia Esken über Chancen und Probleme in Empfingen

Von Jürgen Baiker

Empfingen. Saskia Esken, MdB der SPD, besuchte die Gemeinde Empfingen. Bei Bürgermeister Albert Schindler machte sie einen Antrittsbesuch. Begleitet wurde sie von Richard Gerter vom SPD-Ortsverband Empfingen.

Saskia Esken sprach ihre Freude darüber aus, dass der Besuchstermin geklappt habe. Bürgermeister Albert Schindler hieß sie im Rathaus herzlich willkommen. Esken war letztmalig am 9. Februar 2009 als damalige Bundestagskandidatin in Empfingen. Bei den Wahlen zum jetzigen Bundestag hat die Wahl und der Einzug über die Landesliste geklappt. Schindler gab seiner Freude Ausdruck, dass es gut sei, dass der Wahlkreis durch zwei Abgeordnete vertreten ist.

In einem mehr als zweistündigem Gespräch stellte Schindler mit viel Herzblut Empfingen vor, beginnend mit der erstmaligen urkundlichen Erwähnung im Jahr 772.

Ein ausgeprägte Vereinsleben mit 22 Vereinen ist vorhanden, dazu gibt es zwei katholische und eine evangelische Kirchengemeinde. Die Gemeindepartnerschaft mit La Roche Blanche/ Frankreich besteht schon seit 1991. Mit Miske/Ungarn ist man über die Narrenzunft seit 1985 freundschaftlich verbunden, auch mit Tannenbergsthal seit 1990.

Weitere Stichpunkte der Vorstellung waren: Jugendclub mit 250 Mitgliedern, Jugendreferentin mit einer 50-Prozent-Stelle. Dazu stellte Esken auch gleich fest, dass dies wohl zu wenig sei. Schindler ganz aktuell: Ein Arbeitskreis Jugend soll gegründet werden. Dieser soll die Jugendreferentin unterstützen.

Die gewerbliche Entwicklung war ein Schwerpunkt bei der Vorstellung, haben sich doch seit 1987 44 Firmen mit zirca 600 Arbeitsplätzen angesiedelt. In Empfingen gibt es insgesamt rund 1800 Arbeitsplätze. Ziel von Schindler ist es, in den kommenden Jahren die Schallmauer von 2000 zu erreichen. Dazu soll unter anderem das Gewerbegebiet nördlich oder östlich der Autobahn erweitert werden.

Im ehemaligen Munitionsdepot Heinzelberg soll ein Energiecampus entstehen, sozusagen ein "Silicon Valley" in Baden-Württemberg (wir berichteten). Das Planverfahren läuft an.

Mit der Infrastruktur ist Empfingen auch auf dem Laufenden. Zu hören war die Überlegung, dass sich die beiden Ärzte Rainer Blumenschein und Corinna Schiletz zusammenschließen könnten. Für Blumenschein ist aber weiterhin ein Nachfolger zu suchen.

Die Schule war auch ein wichtiges Thema, muss hier doch in den kommenden Jahren damit gerechnet werden, dass die Grundschule nur noch einzügig sein wird.

Die Verkehrssituation nahm auch einen breiten Raum ein. So scheint die Nordumgehung im Zuge der L 410 nicht mehr weit entfernt sein, denn am 18. November kommen Vertreter des Regierungspräsidiums Karlsruhe in den Gemeinderat, um über den Ablauf einer Planung und Realisierung zu informieren.

Auch der Ausbau der L 396 Richtung Nordstetten ist in den vordringlichen Bedarf des Landes aufgenommen worden. Hier geht es aber noch um eine interne Klärung, ob es eine alternative Lösung über die Gemarkung Dettensee zur B 32 geben kann. Zudem soll die K 4762 ausgebaut werden: 2015 die Strecke Neckarhausen – Betra, 2016 Betra – Empfingen.

Schindler sprach auch das Lärmproblem durch die Autobahn an, besonders der Autobahnbrücke Mühlheim an. Hier könne man nur mit der Verlängerung und Erhöhung der Erddeponie etwas abhelfen. Und so gab es noch weitere informative Punkte, so die Wasserenthärtung, die Breitbandkabellösung für Wiesenstetten. Für Schindler ist bei allen Anliegen und Projekten hilfreich, dass Empfingen eine schuldenfreie Gemeinde sei und auch etwas auf der hohen Kante habe.

Esken berichtete noch, dass sie im Landesvorstand der SPD in Baden-Württemberg sei und daher auch einen engen Kontakt zur Landespolitik habe. Sie legte auch großen Wert darauf, in den sitzungsfreien Wochen (22 Sitzungswochen gibt es in Berlin) gerne im Wahlkreis präsent zu sein. Zu ihren thematischen Schwerpunkten in Berlin gehöre die digitale Bildung, ist sie doch der Meinung, dass in ein paar Jahren die Digitalisierung immer mehr Bereiche einnimmt, die Kinder damit aufwachsen werden, vieles einfach nicht mehr ohne die Digitalisierung laufen wird.