Das Team: Elmar Schmitt (von links), Barbara Stephan, Jennifer Kühne, Tono Giani, Gertrud Teller und Katja Hirlinger Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Werkrealschule Sulz-Empfingen-Vöhringen klärt bei Prävention über Nikotin, Medien, Alkohol und Mobbing auf

Von Jürgen Baiker

Empfingen. Die Jugendreferentinnen Katja Hirlinger (Empfingen) und Gertrud Teller (Sulz), der Sulzer Schulsozialarbeiter Tono Giani und Elmar Schmitt packten beim Kooperations-Projekt "Clik – cool und locker in Konflikten" mit Schülern der Werkrealschule Sulz-Empfingen-Vöhringen wichtige Themen der Prävention an.

In dieses Projekt sind auch die diakonischen Einrichtungen Haus Nazareth und Bietenhausen eingebunden. Die Medien stellte die Stadtjugendpflege Oberndorf zur Verfügung. Nach den Vorbereitungen ging es nun los in der Aula der Empfinger Schule mit der Klasse 7.

Wichtige Themen wie Alkohol, Nikotin, Mobbing und Medien wurden angesprochen. Aufgeteilt in vier Gruppen, nahmen sich die 30 Schüler Zeit, um in aller Offenheit über alle diese Themen zu sprechen, moderiert von den drei Sozialarbeitern und den Lehrkräften Barbara Stephan und Elmar Schmitt. Auch Jennifer Kühne war dabei. Zur Zeit macht sie an der Realschule Sulz ein FSJ, ist aber für zweieinhalb Wochen beim Sulzer Jugendbüro.

u  Alkohol Zu diesem Themenkomplex wurden viele Fragen gestellt, beispielsweise, was Alkohol alles auslösen kann und wie man an ihn herankommt. Anhand einiger Fallbeispiele wurde darüber nachgedacht, was die Triebfedern für den Griff zum Alkohol sein können. Es wurde darüber gesprochen, ab welchem Alter die verschiedenen Sorten von Alkohol erlaubt sind.

Mit einer "Brille", mit der man nur verschwommen sehen konnte (1,5 Promille und 0,7 Promille simuliert), mussten die Schüler durch einen Parcours gehen, ein Schloss öffnen, und einen Ball fangen. u  Nikotin Wer hat schon Erfahrungen mit dem Rauchen, lautete die Einstiegsfrage. Es gab dazu erstaunlich offene Antworten. An Hand eines großen Zigarettenmodells wurde erläutert, was es an verschiedenen Giftstoffen in einer Zigarette gibt.

Eine interessante Berechnung: Wenn ein Raucher am Tag eine Packung Zigaretten raucht, sind dies 7300 Stück im Jahr mit einem Wert von 1825 Euro. Was kann man von 1825 Euro kaufen? Ein Bett, ein Anfängerauto, Urlaub, ein Smartphone, so die Antworten. Was kann ich kaufen, wenn ich zehn Jahre lang nicht rauche? Einen gebrauchten Mercedes, so eine Antwort. Was macht man, wenn man aufhören will? Sport kann beim Aufhören helfen.

u   Mobbing Die Gruppe schrieb zunächst Schimpfworte auf, die beim Mobbing vorkommen. Dann durfte jeder der Gruppe in das Zelt gehen. Dort musste er sich alleine mit diesen Schimpfworten auseinandersetzen, dazu wurde er mit lauter Musik und weiteren Schimpfworten konfrontiert.

Anschließend ging es um die Überlegung, an wen man sich wenden kann, wenn man das Gefühl hat, gemobbt zu werden. Eltern, Lehrer, Geschwister, Freunde zum Beispiel. Am besten vertraue man sich seinem besten Freund an oder den Leuten in der Jugendarbeit, im Extremfall aber auch der Polizei, so die Antworten.

  u Medien Hier ging es um die Themen Herunterladen, verdeckte Kosten bei Online-Spielen oder die Einbeziehung der Eltern bei den Medien – von diesen will man schließlich nicht beobachtet werden.

Zum Thema Facebook lautete eine wichtige Regel: "Mach nur das öffentlich, was du auf ein Plakat schreiben würdest, das in der ganzen Stadt aufgehängt wird.

Insgesamt zeigte dieser Präventionsunterricht, dass die Schüler viel über die Gefahren wissen, aber bislang nicht alle bereit sind, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

Gertrud Teller, die die Federführung hatte, lobte das Projekt. Durch die Kooperation mit der Schule erreiche man viele Schüler. Diese sind in der Regel Besucher von Jugendtreffs. Die Schüler gaben sich offen. Sie berichteten über eigene Erfahrungen, wobei manche Erlebnisse tief greifend waren. Wichtig, so Gertrud Teller: Die Jugendlichen setzen sich mit solchen Themen auseinander. Man muss nicht mit dem erhobenen Zeigefinger dastehen.

Es ist der Wunsch von Jugendreferentin Katja Hirlinger, solch ein Präventionsprojekt einmal im Jahr durchzuführen.