Erst nach dem offiziellen Ende der Frist hatte sich noch ein Kandidat gemeldet. Nun wird durch eine offene Liste entschieden, wer in den Kirchengemeinderat einziehen wird.Archivfoto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

In Wiesenstetten kann eine Kirchengemeinderatswahl stattfinden / Zwei weitere Räte müssen gefunden werden

Von Lena Straub

Wiesenstetten/Empfingen. Die Kirchengemeinderatswahl steht am 15. März an. In einigen Gemeinden erweist sich die Suche nach Kandidaten als schwierig. So auch in Wiesenstetten – dort dachte man bis vor einigen Tagen, dass man gar keine Wahl veranstalten kann.

D ie Bewerbungsfrist für die Kirchengemeinderatswahl endete am 11. Februar. Allerdings hatten sich bis dahin nur zwei Kandidaten gemeldet. "Wir hatten schon im Vorfeld von sechs Personen auf fünf reduziert", sagt Peter Schäfer, der den Wahlausschuss leitet.

Die Verkleinerung des Kirchengemeinderats auf fünf Räte war anscheinend nicht genug, weitere Katholiken zur Kandidatur zu überreden. "Wir haben 40 bis 50 Personen gefragt, ob sie es sich vorstellen könnten", erklärt Schäfer. Bei einer Infoveranstaltung hatte die Gemeinde über die anstehende Wahl informiert. Dort konnten die Anwesenden Personen vorschlagen, die eventuell in Frage kommen könnten, als Kirchengemeinderat zu kandidieren. Auch auf die sei man zugegangen. Leider ohne Ergebnis.

"Viele meinten, dass sie schon gerne mitarbeiten würden, aber nicht als Kirchengemeinderat." Als Gründe gaben die meisten Zeitmangel an oder den Beruf und die Familie. Von den bisherigen Kirchengemeinderäten wollte sich keiner für eine erneute Wahl aufstellen lassen. "Die Aussage der Räte war, dass sie gerne noch in der Kirchengemeinde aktiv sein würden, aber nicht mehr als Kirchengemeinderat." Viel Arbeit sei es, das bestätigte auch Schäfer, aber wenn sich mehr Leute engagieren würden, dann hätte man auch die Möglichkeit, die Arbeit besser aufzuteilen.

"Wenn die Räte nicht Veranstaltungen planen und selbst durchführen müssten, dann würde es auch weniger Aufwand für die Mitglieder sein", führt der Wahlausschussleiter aus.

"Ich habe wenig Hoffnung, dass sich bis dahin noch jemand finden wird"

Man hatte sich in den letzten Tagen schon darauf vorbereitet, die Wahl abzusagen. Schäfer hatte unserer Zeitung letzte Woche gesagt: "Ich habe wenig Hoffnung, dass sich bis dahin noch jemand finden wird." Kurz vor Ende der inoffiziellen Frist hatte sich dann aber doch noch jemand gemeldet. Drei Kandidaten gibt es nun, "das heißt, es wird eine offene Liste geben."

Die drei Kandidaten werden auf einer Liste stehen, die Wähler können Vorschläge machen und die Personen auf die Liste schreiben. "Dabei braucht eine Person sechs Stimmen, um gewählt zu werden." Natürlich muss der Gewählte dann noch zustimmen, um das Amt zu übernehmen.

Offizielle Bewerber für den Kirchengemeinderat in Wiesenstetten sind: Johannes Gerst, Judith Schäfer und Ekkehard Doll.

In der Seelsorgeeinheit Empfingen-Dießener Tal haben sich größtenteils genug Bewerber eingefunden. Allerdings zeigen sich in zwei der acht Gemeinden der Seelsorgeeinheit auch personelle Probleme. Aus jeder der acht Gemeinden werden drei Kirchengemeinderäte gewählt.

In Empfingen und Dettensee sind es vier Bewerber, in Fischingen, Glatt und Betra sind es jeweils drei. In Dettingen konnten nur zwei Bewerber gefunden werden und in Dettlingen erklärte sich niemand bereit.

Hier wird es dann eine offene Liste geben. Dabei können Kandidaten von den Wählern vorgeschlagen werden. Wilfried Brenner vom Wahlausschuss sagt dazu: "Für die Gemeinden, in denen sich nicht genug Bewerber einfinden, ist das natürlich ein Nachteil." Wenn es um deren Belange gehe, seien diese im Rat nicht vertreten. Die Namen der Bewerber werden am 22. Februar offiziell bekannt gegeben.