Das Präventionsteam: Von links Elmar Schmitt, Hilde Gleichauf, Tono Giani, Gertrud Teller, Katja Hirlinger, Timo Neidinger und Ines Hütter. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Beim Präventionstag beschäftigten sich Empfinger Schüler mit Drogen, Medien und Kooperation

Was kostet eigentlich Rauchen? Wie fühlt man sich unter dem Einfluss von Alkohol? Was poste ich bei Facebook? Diesen und weiteren Fragen gingen Schüler beim Präventionstag nach.

Empfingen. Die Jugendreferentinnen Katja Hirlinger (Empfingen) und Gertrud Teller (Sulz), der Sulzer Schulsozialarbeiter Tono Giani, Schulsozialarbeiterin Ines Hütter, Hilde Gleichauf, Yasar Kilic und Elmar Schmitt packten beim Kooperations-Projekt "Clik-cool und locker in Konflikten" mit Schülern der Werkrealschule Sulz-Empfingen-Vöhringen wichtige Themen der Prävention an.

In dieses Projekt sind auch die Diakonischen Einrichtungen Haus Nazareth und Bietenhausen eingebunden. Die Medien stellte die Stadtjugendpflege Oberndorf zur Verfügung.

Nach den Vorbereitungen ging es nun los in der Aula der Empfinger Schule mit den Klassen 7 aus Empfingen und Vöhringen. Aus Empfingen waren 13 Schüler dabei, aus Vöhringen 22 Schüler gekommen.

Wichtige Themen wie Alkohol, Nikotin, Mobbing, soziale Medien und Kooperationen wurden angesprochen. Aufgeteilt in fünf Gruppen nahmen sich die Schüler Zeit, um in unterschiedlicher Offenheit über alle diese Themen zu sprechen, moderiert von den vier Sozialarbeitern und Elmar Schmitt.

Los ging es mit dem Thema Alkohol. Dazu wurden viele Fragen gestellt, beispielsweise, was Alkohol alles auslösen kann und wie man an ihn kommt. Wann kommt man mit dem Alkohol zum ersten Mal in Kontakt? Im Elternhaus bei Familienfeiern, so doch eine nachdenkenswerte Feststellung. Viele Schüler wussten zudem auch gar nicht, dass es das Jugendschutzgesetz gibt und was es beinhaltet. KO-Tropfen wurden ebenfalls angesprochen. Wie kann man zum Beispiel sein Trinkglas vor KO-Tropfen schützen?

Mit einer "Brille", mit der man nur verschwommen sehen konnte – 1,5 Promille und 0,8 Promille wurden simuliert – mussten die Schüler durch einen Parcours gehen und ein Schloss öffnen. Bereits drei 0,3 Liter-Bier ergeben 1,0 bis 1,2 Promille im Blut. Es ist immer wichtig zu wissen, erklärten die Experten, was in den Gläsern enthalten ist und wie hoch der Alkoholgehalt ist.

Auch Nikotin war ein wichtiges Thema des Präventionstages. "Wer hat schon Erfahrungen mit dem Rauchen", lautete die Einstiegsfrage. Es gab dazu erstaunlich offene Antworten. An Hand eines großen Zigarettenmodells wurde erläutert, was es an verschiedenen Giftstoffen in einer Zigarette gibt. Eine interessante Berechnung zu den Kosten einer Zigarettenpackung wurde angestellt: Beim Verbrauch einer Packung pro Tag sind es doch einige Tausend Euro im Jahr. Was könnte man mit diesem Geld tun – den Urlaub finanzieren, den Führerschein finanzieren, so doch nachdenkenswerte Antworten. Was macht man, wenn man aufhören will? Zum Beispiel kann Sport beim Aufhören helfen.

 Was ist in deinen Augen Mobbing? Wo kann es überall passieren? Wann ist es Mobbing? Mit diesen Fragen ging es weiter beim Präventionstag. Ist es noch Spaß oder eine Beleidigung? Spaß ist es nur, wenn beide Seiten darüber lachen können. Viele Mobbingopfer trauen sich gar nicht, sich jemandem anzuvertrauen – nur jeder dritte. Wie groß ist die Gefahr, in der eigenen Klasse gemobbt zu werden? Wenn es in der Klasse gut geregelt ist, ist es auch im Netz gut geregelt, das heißt, wenn es in der Klasse kein Mobbing gibt, gibt es auch im Netz kein Mobbing, so doch eine interessante Feststellung von Tono Giani.

 An Hand eines Tortendiagramms sollte gewichtet werden, wie viel Zeit man für das Lesen, Spielen, Sport, soziale Netzwerke, Fernsehen aufwendet. Bleibt überhaupt noch Zeit für Freunde übrig? Die einzelnen Darstellungen zeigten, dass man doch sehr viel Zeit – 25 bis 50 Prozent – für das Fernsehen einsetzt.

Des Weiteren ging es um die Themen Herunterladen, verdeckte Kosten bei Online-Spielen oder die Einbeziehung der Eltern bei den Medien – von diesen will man schließlich nicht beobachtet werden.

Auch Facebook ist öffentlich

Zum Thema Facebook lautete eine wichtige Regel: "Mach nur das öffentlich, was du auf ein Plakat schreiben würdest, das in der ganzen Stadt aufgehängt wird."

Beim Thema "Kooperation" ging es beim Turmbau aus fünf bis sechs Holzklötzen um das Zusammenarbeiten, um gemeinsam zu einem Ergebnis zu kommen.

Insgesamt zeigte dieser Präventionsunterricht, dass die Schüler viel über die Gefahren wissen, aber bislang nicht alle bereit sind, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.