Verabschiedung an der Empfinger Schule (von links): Oliver Lemke, Stefanie Götz, Tobias Rakette, Gabriele Reich, Rektor Rudolf Linsenmann, Rektorin Monika Schneider und Bürgermeister Albert Schindler. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Gabriele Reich wird an der Empfinger Schule verabschiedet / Stiftung eines Sportpreises

Von Jürgen Baiker

Empfingen. Eigentlich will man sie nicht gehen lassen: Auch nach fast einem halben Jahrhundert (46 Jahre) im Schuldienst, davon 43 Jahre in Empfingen, ist Gabriele Reich noch immer sehr dynamisch. Sie hat zwei Jahre länger gearbeitet als sie hätte müssen.

Jetzt gab es eine große Verabschiedung. Evelyne Hubert, Schülerin der Klasse 7 (eine Entdeckung von Gabriele Reich), eröffnete diesen "letzten Schultag" mit einem russischen Walzer. Danach ergriff Rektor Rudolf Linsenmann das Wort. Während Oliver Lemke, Tobias Rakette und Stefanie Götz die Empfinger Schule verlassen, um an einer anderen Schule tätig zu werden, gilt es bei Gabriele Reich "Adieu" zu sagen, wobei aber immer wieder herausklang, dass "i.R." auch "in Rufweite" heißen kann. Linsenmann hatte zu allen sehr persönliche Worte und hob ihre Talente hervor, die sie in die Schule eingebracht hatte.

Zu Gabriele Reich: "In 46 Jahren Lehrerdasein hast du natürlich alles gemacht, was es an der Schule so zu machen gibt. ›Du und die Küche‹ – ihr beide wart 43 Jahre eins – da muss man die Spaghetti bestimmt in Zentnern angeben, die da gekocht worden sind. ›Du und der Schüleraustausch mit La Roche Blanche‹ – auch ihr beide wart eins. Du bist am Thema drangeblieben. ›Du und die Integrationsgruppe‹ – auch ihr beide wart eins, beziehungsweise, sie ist sogar dein Kind."

Monika Schneider, Rektorin der WRS, stellte fest, dass es schon ein eigenartiges Gefühl sei auf der Bühne zu stehen. Bei Gabriele Reich schätzte sie deren immer aufmunternden Satz "Des kriaga ma scho na". Es war ihre Art anzupacken, zuzupacken, problemlösungsorientiert zu arbeiten. Gabriele Reich war der "Hans Dampf" in den Gassen, die ihr wichtig waren. Manchmal war es auch gut, von Frau zu Frau reden zu können.

Es war typisch Gabriele Reich, spontan zu sein. Vom Kollegium hieß es manchmal auch "die blonde Gabi mit ihrem Elan, ihrer Strahlekraft". Als offizieller Akt überreichte Reich die Entlassungsurkunde. Der Landtagsabgeordnete Norbert Beck dankte in einem Brief Reich für ihre außerordentliche Leistung. Er sei immer begeistert gewesen zu sehen, wie sie mit ihren Schülern umgehe.

Bürgermeister Albert Schindler hatte auch viele lobende Worte mitgebracht. Gabriele Reich hatte immer Ideen, sie sei eine Frau der Tat. Mit ihren Ideen reiße sie andere mit. Sie sei eine zupackende Frau, in ihrer zusätzlichen Arbeit für die Integration einfach auch die "Mutter der Integration". Albert Schindler dankte für die Partnerschaft mit La Roche Blanche. Dort habe man bald erkannt, wie wichtig ein Motor wie Reich ist. Sie erhielt in La Roche Blanche die Ehrenmedaille. Die drei Lehrkräfte, die die Schule verlassen, sprachen noch ihren Dank für die schöne Zeit in Empfingen aus.

Voller Elan und Strahlkraft

Gabi Reich in ihren Dankesworten. "Lehrer werden ist nicht schwer, Lehrer sein dagegen sehr." Man sei Erzieher der Kinder, ähnlich wie Eltern.

Die Empfinger Schule sei auch ihre Schule. Sie wisse, dass sie nicht immer pflegeleicht war, habe sie doch auch eine ruppige Art. Ehrende Worte des Dankes hatte sie auch für die früheren Schulleiter Rudolf Pokorny, Georg Bacher sowie für ehemalige Kolleginnen und Kollegen, die zu dieser Verabschiedung gekommen waren. Der Schule wünschte sie, "dass die Bildung für unsere Schüler so sein möge, dass sie ihre Zukunft meistern können". Sie dankte für eine gute ausgefüllte Dienstzeit.

Als Dank hat Gabriele Reich einen Sportpreis gestiftet, den jedes Jahr der beste Schüler in der Leichtathletik erhalten soll. Neben Evelyne Hubert umrahmten Leonie Baiker, Leonie Erler, Mika Storz und Mareike Reich die Verabschiedung musikalisch.