Was haben Bibel und moderne Medizin gemeinsam? Darüber spricht Volker Seeger. Foto: ©pixelheadphoto/Fotolia.com Foto: Schwarzwälder-Bote

Gesundheit: Der Facharzt erklärt die Verbindung zwischen moderner Medizin und biblischen Grundsätzen

Empfingen. Volker Seeger ist Facharzt der Klinik Hohenfreudenstadt – und er kennt sich mit biblisch orientierter Gesundheitsvorsorge aus. Beim Empfinger Frühstück am Dienstag, 18. Oktober, ab 9 Uhr im evangelischen Gemeindehaus spricht er über biblische Prinzipien im Hinblick auf moderne Medizin. Wir haben ihm fünf Fragen vorab gestellt.

Was verstehen Sie unter biblischer Gesundheitsvorsorge?

In der Bibel finden wir Prinzipien und Regeln, die uns helfen, Erkrankungen vorzubeugen.

Können Sie uns ein Beispiel aus der Bibel für Gesundheitsvorsorge nennen?

Die modernen Begriffe "Burn-Out-Syndrom" oder "Work-Life-Balance" sind heute in aller Munde. Das Vierte der zehn Gebote sagt, sechs Tage arbeiten und am siebten Tag ruhen. Eigentlich ganz einfach. Dennoch meinen viele, ständig erreichbar sein zu müssen, oder es wird von Ihnen erwartet, ständig erreichbar zu sein.

Kann die moderne Medizin im Hinblick auf Gesundheitsvorsorge von der Bibel lernen?

Für mich war es eher umgekehrt glaubensstärkend, zu erkennen, dass die modernen Erkenntnisse die Bibel bestätigen.

Welche Leitgedanken biblischer Gesundheitsvorsorge spielen in der modernen Medizin eine Rolle?

Die koronare Herzerkrankung, also die Verengung der Herzkranzgefäße durch Kalk und Fettablagerungen, die dann zum Herzinfarkt führen kann, ist nach wie vor die Volkskrankheit Nummer eins. Alle Programme zur Prävention und Rehabilitation der betroffenen Patienten stehen im Prinzip auf den drei Säulen Ernährung, Bewegung und Entspannung beziehungsweise Stressbewältigung. Diese drei Säulen finden wir schon auf den ersten vier Seiten der Bibel.

Welche praktischen Erfahrungen haben Sie mit biblisch inspirierter Gesundheitsvorsorge gemacht?

Bei meiner Arbeit in der Klinik Hohenfreudenstadt mache ich täglich die Erfahrung, wie Menschen profitieren, die bereit sind, ihren Lebensstil zu ändern. Das bedeutet in den meisten Fällen, wie gerade angedeutet, gesünderes Essen, mehr körperliche Aktivität und endlich mal zur Ruhe kommen, oder auch Lösungsansätze für bestehende Konflikte zu entwickeln. Das alles funktioniert natürlich auch ohne Bibelglauben.

Dennoch weiß ich auch von mir selbst, dass es einen Unterschied macht, ob ich mein Handeln nur vor mir selbst oder bestenfalls noch vor meinen Mitmenschen verantworte, oder ob ich meinen Lebensstil auch mit dem erklärten Willen meines Schöpfers begründe.