Für die erfolgreiche Arbeit über viele Jahre hinweg wurde das bisherige Vorstandsteam der Frauengemeinschaft St. Georg von Pfarrer und Dekan Alexander Halter beschenkt und verabschiedet. Unser Bild zeigt (von links) Alexander Halter, Gaby Baiker, Helmine Brendle, Toni Schobel, Anni Baiker und Josef Baiker. Foto: Schwarzwälder-Bote

Katholische Frauengemeinschaft Empfingen steht vor ihrem Ende / Grund ist Überalterung vieler Mitglieder

Von Karl Gaus

Empfingen. Bei der Hauptversammlung der katholischen Frauengemeinschaft gab es eine überraschende Entscheidung: Schweren Herzens hat das Vorstandsteam den Mitgliedern aus Altersgründen die Auflösung dieser kirchlichen Gruppierung empfohlen, was von der Versammlung dann auch einstimmig so beschlossen wurde.

In ihrem Rückblick brachte die Vorsitzende Gaby Baiker zum Ausdruck, dass wieder zwei arbeitsreiche Jahre bewältigt wurden. Die Gruppe hat erneut bei verschiedenen Aktivitäten gemeinsam für die Kirchengemeinde gearbeitet und zahlreiche religiöse Unternehmungen standen im Vordergrund. Dazu zählen Kreuzweg- und Maiandachten, die Gestaltung des Blumenteppichs an Fronleichnam sowie der Adventsbasar, die Adventsandacht und die Adventsfeier.

Schriftführer Josef Baiker ging ausführlich auf die Termine 2013 und 2014 ein. Zur Pflege der Kameradschaft hat man Ausflüge nach Gengenbach und in das Kloster Maulbronn unternommen, wo die Gemeindereferentin Antje Perktold die Kirchenführung übernahm. Auch ein Grillfest durfte nicht fehlen. In seiner Eigenschaft als Kassierer gab Josef Baiker einen Einblick in den Kassenbericht. Einnahmen und Ausgaben trug er im Einzelnen vor und freute sich über eine solide Kassenlage. Wie er sagte, wurden in den vergangenen 30 Jahren seit der Gründung der Frauengemeinschaft 1985 für verschiedene Aktivitäten und Baumaßnahmen der Kirchengemeinde St. Georg 35 875 Euro zur Verfügung gestellt und rund 2000 Euro gingen zusätzlich an soziale Einrichtungen.

Toni Schobel, die mit Ida Hellstern die Kasse geprüft hatte, bescheinigte eine fehlerfreie Kassenführung. Pfarrer und Dekan Alexander Halter dankte den Frauen für ihren beispielhaften Einsatz für die Kirchengemeinde und die finanzielle Unterstützung über Jahrzehnte hinweg. Die von ihm beantragte Entlastung wurde einstimmig erteilt.

Bei den anschließenden Wahlen musste Wahlleiter Karl Gaus zur Kenntnis nehmen, dass vom bisherigen Vorstandsteam und auch aus dem Kreis der übrigen Mitglieder niemand bereit war, sich für ein Amt zur Verfügung zu stellen. Dies insbesondere deshalb, weil sich die Frauen altershalber mit den selbst gestellten Aufgaben schwer tun. Die Folge war, dass die 20 anwesenden Mitglieder mit Wehmut und schweren Herzens einstimmig für die Auflösung der Frauengemeinschaft stimmten. Aus Altersgründen und durch Todesfälle ist die Mitgliederzahl immer weiter zurückgegangen. Die rechtliche Vorgabe der katholischen Frauengemeinschaft Freiburg für eine Auflösung, die zum 31. Mai erfolgen wird, erläuterte Josef Baiker.

Am Fest des Kirchenpatroziniums, am Sonntag, 26. April, findet im Gedenken an die verstorbenen Mitglieder eine Messfeier statt und im Anschluss daran treffen sich die Mitglieder der Frauengruppe samt Partnern zu einem gemütlichen Beisammensein im Gemeindehaus. Des Weiteren ist noch ein Halbtagesausflug zum Gnadenweiler Heiligtum bei Bärenthal in der Nähe von Beuron geplant. Die dortige Gnadenkapelle trägt den Namen "Maria Mutter Europas".

Erfreulich ist, dass Gaby Baiker zusammen mit Antje Perktold auch künftig in der Kirche für die Frauen Andachten feiern.

Dekan Halter bedauerte die Auflösung der Frauengruppe, die mit Stolz auf das Erreichte in drei Jahrzehnten zurückblicken könne. Doch alles habe seine Zeit. Die Gründung der Frauengruppe aus dem Glauben heraus sei zu einer Zeit erfolgt, die sich zwischenzeitlich wesentlich geändert habe. Er dankte für die erfolgreiche Arbeit und bat um weitere Unterstützung der Kirchengemeinde wo immer dies möglich sei.

Halters besonderer Dank galt dem ausscheidendem Vorstandsteam mit der Übergabe von Geschenken. Alle vier Frauen waren schon bei der Gründung der Frauengemeinschaft 1985 mit dabei. Die langjährige Vorsitzende Gaby Baiker arbeitete 28 Jahre lang im Vorstand mit. Toni Schobel war einige Zeit Vorsitzende und zuletzt wie Anni Baiker Beisitzerin. Helmine Brendle fungierte viele Jahre als stellvertretende Vorsitzende und Beisitzerin. Zehn Jahre lang war Josef Baiker Kassierer und zusätzlich die letzten zwei Jahre noch Schriftführer.

Lang anhaltender Beifall war der Dank der Versammlung für deren mustergültige Funktionärstätigkeit über viele Jahre hinweg.