Würmer sind ungeliebte Bewohner im Boden des Empfinger Hauptrasenspielfelds. Es geht ihnen dort einfach gut. (Symbol-Foto) Foto: patila/fotolia

 Zu geringer Spiel- und Trainingsbetrieb lockt Bodenbewohner. Baubeginn im Frühjahr angedacht.

Empfingen - Die Sportgemeinschaft Empfingen (SGE) sollte den Würmern auf ihrem Hauptrasenspielfeld das Leben so schwer wie möglich machen. Diesen Rat gibt Ulrich Fechner vom Ingenieurbüro Gfrörer den Sportlern. Er hat auch eine Idee, wie das gehen soll.

Kann auf eine Totalerneuerung der Rasentragschicht verzichtet werden oder nicht? Diese Frage war bei einer vergangenen Beratung des Gemeinderats zur Sanierung des Hauptrasenspielfelds noch unbeantwortet geblieben. Daraufhin hat das Ingenieurbüro Gfrörer das Wurm-Problem genauer untersucht und Meinungen von Bodengutachtern und Landschaftsarchitekten eingeholt. Ulrich Fechner stellte den Gemeinderäten nun das Fazit vor: "Den Würmern geht es einfach zu gut. Sie haben beste Bedingungen zum Leben." Grund sei vor allem "zu geringer Spiel- und Trainingsbetrieb." Fechner sagt: "Wir sollten den Würmern das Leben so schwer wie möglich machen." Damit die Würmer sich nicht so wohl fühlen, sollte man ihnen aber vor allem im wahrsten Sinne des Worte auf dem Kopf herumtrampeln. "Die SGE könnte den Platz öfter nutzen", meint Fechner.

Der Naturrasenplatz werde ein- bis zweimal pro Woche für den Spielbetrieb genutzt. Ansonsten finde der gesamte Trainingsbetrieb auf den beiden Kunstrasenplätzen statt. Auch in früheren Jahren, als es noch keine Kunstrasenplätze in Empfingen gab, sei das Wurm-Thema immer aktuell gewesen. Damals sei der Hauptrasenplatz auch so gut es ging geschont worden. Der Trainingsbetrieb habe auf dem damaligen Trainingsplatz stattgefunden. Dort habe es aufgrund der starken Nutzung kaum Würmer gegeben.

Nach Meinung der Fachleute könne auch geeigneter Sand den Würmern das Leben erschweren. Bei dem einzubauenden Sand solle es sich idealerweise um ein "sanft gebrochenes", also kein rundes Material handeln. Das gebrochene Material fühle sich auf der Haut der Würmer unangenehm an. Dieser Umstand erschwere ihnen ihre Aktivitäten. Letztendlich könne das Wurm-Problem aber durch keine Bauweise gänzlich ausgeschlossen werden.

Außer dem Wurmproblem hat das Ingenieurbüro auch noch die Dränageleitungen untersucht. Das Urteil zu den Leitungen: "Die machen einen guten Eindruck. Platzwart Herbert Briegel ist sogar auf den Rohren gestanden, ohne dass ein Brechen oder Splittern der Rohre die Folge war. Wären die Rohre porös und kaputt gewesen, wären die Leitungen sicherlich unter der Belastung eingebrochen."

Die Erkenntnis des Ingenieurbüros Gförer sei nach dessen Untersuchungen, dass auf einen Totalneubau des Platzes verzichtet werden könne. Die zu erledigenden Maßnahmen wie die Erneuerung der Beregnungsanlage, neue Barrieren, die Erneuerung der Umgangswege und der Stadionstufen verursachen dennoch Kosten im sechsstelligen Bereich. Im Haushaltsplan 2016 sei dafür der Betrag von 483 000 Euro vorgesehen.

In einem nächsten Schritt sollen die Bauarbeiten ausgeschrieben werden. Der Baubeginn ist im zeitigen Frühjahr angedacht.