Wirtschaft: Neues Empfinger Unternehmen XBag möchte Sicherheit im Flugzeug erhöhen

Der Wirtschaftsstandort Empfingen gewinnt in der Luftfahrtbranche an Bedeutung. Seit zwei Wochen hat ein neues Unternehmen seinen Sitz in Empfingen. Es nennt sich XBag GmbH und produziert Ausrüstungsgegenstände, mit denen Brände in Flugzeugkabinen bekämpft werden können.

Empfingen. Das neue Unternehmen XBag in der Robert Bosch-Straße 15 in Empfingen ist eine Tochterfirma des Flugzeugteilebauers SACS Boysen Aerospace Group. Geschäftsführer der GmbH mit einem Stammkapital von 50 000 Euro sind Oliver Dratius und Achim Mayenberger. Beide sind auch Geschäftsführer von SACS in Empfingen. Seit rund zwei Wochen hat das Unternehmen laut eines Sprechers seinen Sitz in Empfingen. Die Produktion der Xbags laufe schon seit April, allerdings in den Niederlanden. Im XBag-Hauptquartier in Empfingen seien durch die Gründung rund zehn Arbeitsplätze entstanden.

Mit dem neuen Produkt möchte das Unternehmen die Sicherheit in der Luftfahrt erhöhen. Eine Gefahr gehe an Bord von Verkehrsflugzeugen von Lithium-Ionen-Akkus aus, die beispielsweise in Smartphones, Kameras oder Tablets eingebaut sind. Die aktuell gültigen Richtlinien und Verfahrensweisen für Batteriebrände seien unzureichend, heißt es vom Unternehmen XBag. Da Lithiumbrände an Bord eines Flugzeugs derzeit noch schwer zu bekämpfen seien, hat XBag ein "Extinguisher-Set" entwickelt, mit dem ein Brand besser in Griff zu bekommen sei. Geschlossen ähnele die XBag einer zusammengerollten Stofftasche, klein genug, um in die Ecke eines Gepäckfachs zu passen. Ihr Gewebe bestehe aus einem neu entwickelten High-Tech-Material, das hitzebeständig bis 950 Grad sei. In der Tasche befinde sich ein paar feuerfester Handschuhe. Der obere Teil der XBag sei eine hitzebeständige Tasche, die brennende Gegenstände bis zur Größe eines 17-Zoll-Laptops aufnehmen könne. Werde sie mit den Klettverschlüssen verschlossen, könnten weder Hitze noch giftiger Rauch daraus entweichen. Am unteren Ende der Tasche befänden sich zwei Patronen mit einem Löschmittel, das speziell für die Bekämpfung von Lithiumfeuer entwickelt worden sei. Die Löschpatronen sollen ohne Treibgase und Aerosole funktionieren. Die Patronen sollen das punktgenau Löschen ermöglichen, das Löschmittel verteile sich dabei nicht in der Kabine. Ein einziger Löschmittelstoß ersticke die Flamme und unterbreche die Hitzeentwicklung. Mit den feuerfesten Handschuhen könne der gelöschte Gegenstand dann sicher in die Tasche gepackt werden. Sie lasse sich gasdicht verschließen und anschließend verstauen. Durch das biologisch abbaubare Löschmittel gehe für die Menschen an Bord keine Gefahr aus.