Dreist drängt sich ein Lastzug an dem Verbotsschild vorbei und fährt auf den Lidl-Parkplatz, um einkaufen zu gehen. Foto: Begemann

Gewerbetreibender wünscht sich, dass noch mehr Strafzettel verteilt werden. Vollzeit-Sheriff könnte sich rechnen.

Empfingen - 50 Strafzettel soll Empfingens Vollzugsbediensteter in den ersten vier Wochen seiner Tätigkeit verteilt haben. Es könnten aber auch noch viel mehr gewesen sein, sind sich Anwohner sicher. Denn in den Gewerbegebieten parken Lkw immer noch wild und widerrechtlich. Das Bild einer desaströsen Situation.

Müll, versperrte Einfahrten, ramponierte Laternenmasten und sogar Fäkalien. Vor allem Gewerbetreibende in der Nähe von Shell-Tankstelle und Lidl sowie Im Auchtert haben mit den vor allem abends wild parkenden Lkw zu kämpfen. Ein Unternehmer sagt unserer Zeitung: "Die Situation hat sich zwar gebessert, seit der Vollzugsbedienstete hier unterwegs ist, aber vor allem abends ist immer noch viel Lkw-Verkehr." Er hat auch eine Idee, wie das Problem vielleicht gemildert werden könnte: "Es ist schade, dass der Vollzugsbedienstete nur in Teilzeit beschäftigt ist und auch noch andere Aufgaben hat. Eine Vollzeitstelle würde sich für die Gemeinde bestimmt rechnen. Ich würde mit dem Doppelten an Strafzetteln rechnen."

Ein bekannter Brennpunkt ist nach wie vor der Lidl-Parkplatz. Offiziell dürfen Lkw überhaupt nicht auf den Parkplatz fahren. Doch das kümmert niemanden. Nicht einmal Lidl. Das Unternehmen behauptet zwar, den Parkplatz kontrollieren zu lassen. Doch besonders effektiv scheinen die Maßnahmen nicht zu sein. War vor wenigen Monaten die Schranke an der Auffahrt durch einen Lkw beschädigt worden, musste neulich ein Laternenpfahl daran glauben. Schief thront er am Rande des Parkplatzes.

Noch unangenehmer ist der Zustand Im Auchtert. Dort parken abends und nachts zahlreiche Lastwagen. Und nicht nur das. Geht man die Straße oberhalb des Trail Rider Saddle Shops entlang, offenbart sich, dass einige Fahrer dort nicht nur parken, sondern auch leben, feiern und wild ihre Notdurft verrichten. Wein- und Sektflaschen, Toilettenpapier, Dosen und weiterer Abfall säumen den Straßenrand.

Würde ein Autohof mit mehr Parkplätzen als die aktuelle Shell-Tankstelle die Parksituation in Empfingen ändern? Ein Empfinger Gewerbetreibender, der namentlich lieber nicht genannt werden möchte, meint: "Durch einen Autohof wäre Empfingen wahrscheinlich ein noch größerer Anziehungspunkt für Lastwagenfahrer. Und wenn dann alle Parkplätze am Autohof belegt wären, würden sie immer noch ausweichen."