Geschäftsführerin Jennifer Saier (Zweite von rechts) und ihre Marktleiterin Melanie Herrmann (Dritte von rechts) sind mit ihrem Helferteam damit beschäftigt, den Sonderpreis-Baumarkt für die Eröffnung fertig zu machen. Fotos: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Sonderpreis-Markt eröffnet am 26. Juni / Gerade wird kräftig am neuen Baumarkt gewerkelt

Lange Zeit stand das ehemalige Penny-Gebäude in der Horber Straße leer, doch seit Tagen ist dort wieder Leben und Betriebsamkeit. Der Sonderpreis-Baumarkt nimmt Gestalt an. Am 26. Juni ist Eröffnung.

Empfingen. Jennifer Saier steht vor dem Gebäude und hält sich die Stirn: "Puh, die Sonne knallt heute ganz schön." Doch Zeit für ein Päuschen ist nicht. Saier packt mit vollem Einsatz mit an. Währenddessen fährt Melanie Herrmann eine Tour nach der nächsten mit dem Gabelstapler. Gekonnt lenkt sie das Gefährt um die Kurve. Saier ist die Geschäftsführerin des neuen Sonderpreis-Baumarktes in Empfingen, Herrmann ist ihre Marktleiterin. "Bisher sind wir noch ein raues Frauenteam mit viel Frauenpower", berichtet Saier. Zwei weitere Verstärkungen werden aktuell gesucht. "Eigentlich könnten wir jetzt noch einen starken Mann gebrauchen", erzählt die Geschäftsführerin und lacht.

Seit zwei Wochen wird nun schon im früheren Penny-Gebäude gewerkelt. Dass jetzt dort ein Baumarkt entsteht, war eher dem Zufall zu verdanken. "Eigentlich habe ich in Sulz nach Räumlichkeiten gesucht, aber als ich dann durch Empfingen gefahren bin, ist mir das Gebäude gleich aufgefallen", erzählt Saier, die bereits in Engstingen (Kreis Reutlingen) so einen Markt betreibt. Sie selbst kommt aus einem kleinen Ort namens Bernloch im sächsischen Kreis Hohenstein-Ernstthal, Marktleiterin Herrmann aus Sonnenbühl. "In Empfingen waren wir vorher noch nie, jetzt sind wir es täglich", erzählt sie gut gelaunt.

Zunächst habe man eine Marktanalyse gemacht, berichtet Jennifer Saier. Die sei sehr positiv ausgefallen. "Der ländliche Raum ist für uns ideal. Es gibt viele Hobby-Heimwerker und Hobby-Gärtner." Dann wurden erfolgreiche Gespräche mit dem Eigentümer des Gebäudes, dem Empfinger Hans-Georg Walter geführt. "Die Geschäftsräume waren in einem Top-Zustand", erzählt die Geschäftsführerin, die den Baumarkt als Franchisepartner betreibt.

Auf rund 750 Quadratmetern Verkaufsfläche möchte Saier zum einen klassische Baumarkt- und Gartenartikel anbieten, zum anderen soll der Markt aber auf Eisenwaren, wie beispielsweise Schrauben, spezialisiert sein. "Wir verkaufen diese Waren dann zum Kilopreis. Man kann also auch eine einzelne Schraube kaufen. Und das machen die Kunden tatsächlich. Viele zählen genau ab und finden das sehr praktisch." Der Markt sei auch für Menschen mit kleinem Geldbeutel gedacht. Als Konkurrent zum bestehenden Stabilo-Markt in Empfingen sieht sie sich nicht. "Unsere Konzepte unterscheiden sich deutlich."

Nun geht es in den Endspurt der Vorbereitungen. Innendrin sind die Einbauarbeiten schon weit fortgeschritten, und auch außen wird immer mehr erkennbar, dass bald ein neuer Baumarkt seine Pforten öffnet. "Am Samstag, 26., und Montag, 28. Juni, wollen wir die Eröffnung mit unseren künftigen Kunden feiern. Es wird etwas zu essen und zu trinken und kleine Präsente geben", verrät Saier schon einmal.

 Die Kette "Sonderpreis-Baumarkt" mit Hauptsitz im bayerischen Neustadt bei Coburg gibt es seit 2004. Der Empfinger Markt ist der 206. in Deutschland.

 Ursprünglich begannen die Brüder Franz und Markus Fischer so, wie man es von hiesigen Krämermärkten kennt. Neben ihrem Schweißerbetreib waren sie seit 1995 als sogenannte Marktfahrer aktiv und verkauften dort hauptsächlich Schrauben, Nägel, Muttern und Unterlegscheiben. Diese Wurzeln sind noch heute bei den Sonderpreis-Baumärkten zu sehen. Denn es ist ein wichtiger Baustein des Konzeptes, dass man Schrauben & Co. als Kiloware und in kleiner Zahl kaufen kann.

 Der Unternehmensgründer Franz Fischer sagt offen: "Durch geringe Kosten können wir aggressive Verkaufspreise gestalten." Noch ein Vorteil sei, dass man durch überschaubare Verkaufsflächen nah am Kunden sei. Die Baumärkte der Kette sind also kleiner als üblich.

 Seit 2007 arbeitet das Unternehmen mit dem Franchise-System, wobei als Franchise-Geber die Fishbull GmbH fungiert.