Kommunales: Gemeinderäte sind geschlossen gegen großflächige Werbewände in der Robert-Bosch-Straße

Empfingen möchte nicht zu Klein-Las Vegas mutieren – so die einhellige Meinung des Gemeinderats. Deshalb sprach sich das Gremium einstimmig gegen den Bau eines 30 bis 45 Meter hohen Werbeturms mit drei großen Werbeflächen aus.

Von Daniel Begemann

Empfingen. Eine auf große Werbeanlagen spezialisierte Firma wollte beim Empfinger Gemeinderat zunächst einmal vorfühlen, wie das Meinungsspektrum in Bezug auf einen Werbeturm in der Robert-Bosch-Straße in Empfingen aussieht. Erst im Falle einer positiven Rückmeldung würde die Firma einen Bauantrag stellen. Der Turm solle nach ersten Angaben des Unternehmens folgendermaßen aussehen: In einer Höhe von 30 bis 45 Metern sollen drei Werbeflächen von 14 Metern Breite und 16 Metern Höhe entstehen. Die Werbeflächen sollen von der Autobahn aus einsehbar sein. Als Entgegenkommen würde das Unternehmen der Gemeinde und örtlichen Vereinen kostenlos Werbefläche zur Verfügung stellen. Dem Eigentümer des Grundstücks, auf dem der Turm gebaut werden könnte, würde eine Pacht bezahlt werden.

Werbeturm bringt keine Verschönerung

Die Gemeindeverwaltung steht dem Vorschlag generell positiv gegenüber. Doch der Gemeinderat stellte sich in seiner Sitzung am Dienstag dagegen.

Gemeinderat Andreas Seifer äußerte sich als erstes zu dem Thema: "Ich sehe das nicht positiv. Das bringt keinen Nutzen und keine Verschönerung für unsere Gemeinde. Ich halte die Vorteile einer solchen Anlage für Gemeinde und Vereine eher gering." Uwe Gfrörer hält einen solchen Werbeturm für "eine Verschandelung des Gewerbegebiets". "Das hat Empfingen nicht nötig", meint er. Achim Walter drückt sich bildhaft aus: "Wir brauchen uns nicht zu einem Klein-Vegas entwickeln. Wir haben sowieso schon zu viel Werbung."

Außerdem würden die Gemeinderäte in einer Zustimmung zu dem Projekt einen Präzedenzfall sehen. Ihre Sorge: Erhält ein Unternehmen die Erlaubnis zum Bau eines Werbeturms, könne es schwieriger sein, weitere Werbetürme abzulehnen.

Die anschließende Abstimmung zeigte ein eindeutiges Meinungsbild: Einstimmig stimmten alle Gemeinderäte dagegen.