Dieses idyllisch wirkende Gehege in der Empfinger Kleintierzuchtanlage ist zu einem Ort des Gemetzels geworden. Derzeit trauen sich die überlebenden Tauben nicht mehr in ihr Zuhause. Sie sind noch traumatisiert. Foto: Begemann Foto: Schwarzwälder-Bote

Kriminalität: Unbekannter köpft auf Kleintierzuchtanlage etwa 50 Tauben / Noch keine konkrete Spur

Empfingen ist schockiert nach einer unbegreiflichen Tat: Ein oder mehrere bis jetzt unbekannte Täter haben auf der Zuchtanlage des Kleintierzuchtvereins etwa 50 Tauben geköpft und zwei Hühner erschlagen.

Empfingen. Die bestialische Bluttat hat sich nach Angaben der Polizei schon am vergangenen Wochenende, in der Nacht von Samstag auf Sonntag, ereignet. Der Besitzerin der Tauben, Erika Farle, und Arthur Hellstern, Vorsitzender des Kleintierzuchtvereins, hatten sich am Sonntagnachmittag auf der Empfinger Kleintierzuchtanlage ein Bild des Grauens geboten. Wie nach einer Hinrichtung lagen 50 Brieftauben im Gras vor dem Taubenschlag. Die Polizei schließt aus, dass es sich bei dem Taubenmörder um ein Tier gehandelt hat, da Köpfe und Körper der Tauben geradezu geordnet getrennt voneinander abgelegt wurden. Arthur Hellstern beschreibt im Gespräch mit unserer Zeitung den Horror-Fund: "Die Köpfe der Tauben waren eindeutig herausgerissen und nicht abgeschnitten. Die Gurgel war einige Zentimeter herausgezogen. Rechts lagen dann die Körper und links die Köpfe." Hellstern geht aufgrund dieser Anordnung der getöteten Tiere davon aus, dass der Täter ein Linkshänder gewesen sein könnte und er die Köpfe immer auf die linke Seite geworfen hat.

Tat war vermutlich geplant

Doch noch führt keine konkrete Spur zu dem Täter. Hellstern geht davon aus, dass es sich um eine geplante Tat handelt und der Täter die Örtlichkeiten kennt. Unbegreiflich ist jedoch, warum jemand eine solche Tat begehen sollte. "Ich weiß nicht, was so einen Menschen reitet", sagt Hellstern.

Nach dem derzeitigen Stand der polizeilichen Ermittlungen ist der Täter über einen Zaun in die Zuchtanlage gelangt. Das Tor ist nachts abgeschlossen. Hellstern sagt: "Die Tauben schlafen nachts, und wenn man sie mit einer Lampe kurz anleuchtet, kann man sie ganz einfach in die Hand nehmen. Tagsüber wäre es unmöglich, sie einzufangen."

Die toten Tauben hat Hellstern dann am Sonntag gemeinsam mit weiteren Helfern zur Tierkadaververbrennungsanlage nach Isenburg gebracht. Nach Angaben der Polizei entstand ein Sachschaden in Höhe von 2500 Euro. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

Wie sich der Verein in Zukunft vor derartigen Gewalttaten und Beschädigungen schützen kann, ist noch unklar. Es gebe laut Hellstern die Überlegung, Kameras zu installieren. Allerdings sei es beinahe unmöglich, das rund ein Hektar große Gelände komplett zu überwachen.