In der St. Georgs-Kirche feiern katholische Christen mit Dekan Halter Christmette. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Dekan Alexander Halter feiert Christmette in Empfingen / Fürbitten für Opfer von Gewalt

Empfingen. In der gefüllten St. Georgs-Kirche in Empfingen feierte an Heilig Abend Dekan Alexander Halter die Christmette. Musikalisch begleitet wurde sie an der Orgel von Helene Reich und Martina Baiker mit der Querflöte.

Dekan Halter sagte: "Die Welt da draußen ist alles andere als heil. Die Ereignisse sprechen eine unmenschliche Sprache. Wir brauchen den Hoffnungsschimmer. Fürchtet euch nicht, lass euch nicht einschüchtern."

In seiner Predigt griff Halter die Geschichte einer Krippenfeier in der ehemaligen amerikanischen Siedlung in München auf. Alle hätten dort Maria und Josef spielen wollen, niemand einen bösen Wirt, der Josef und Maria den Platz in einer Herberge verweigert. Ein Junge habe schweren Herzens diese Rolle übernommen. In den Proben habe er es einfach nicht übers Herz gebracht, Maria und Josef vor die Tür zu verweisen. Er habe das Paar immer eingeladen. In der Schauspielgruppe habe es Ärger darüber gegeben, warum er seine Rolle nicht ausfüllt und das ganze Spiel sabotiere. Wie werde es bei der eigentlichen Aufführung sein? Würde sich der böse Wirt an seine Rolle halten? Diesem sei dann unerwartet ein Gedanke gekommen: Er bittet Maria und Josef, hereinzukommen und eine Tasse Tee zu trinken, bevor er sie wieder wegschicken muss, weil das Spiel weitergehen muss.

Halter dies aufgreifend: "Das Spiel unseres Lebens geht weiter. Es ist der Fortgang unseres eigenen Lebens. Draußen in der Welt sind auch Menschen unterwegs, die Gewalt und Terror entfliehen wollen. Das Spiel des Lebens geht weiter – ändert sich etwas? Seit Bethlehem ist klar geworden, auf welcher Seite Gott steht. Gott will hinterfragen und unser Tun verändern und auch anderen Menschen zur Spielunterbrechung verhelfen."

In den Fürbitten wurde für Menschen gebetet, die Opfer von Gewalt geworden sind, für alle, denen das Weihnachtsfest nichts bedeutet, für alle, die auf der Flucht sind und am Rande des Existenzminimums leben müssen, darum, dass Jesus auch in ihren Herzen geboren wird.