Ein reibungsloser Ablauf: ob Menschenrettung am Container, Brandlöschung und Lagebesprechung – das Zusammenspiel bei der Nachtübung in Empfingen klappte ausgezeichnet. Fotos: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Fazit der Nachtübung: Ein mittlerer Fabrikbrand lässt sich bekämpfen / Feuerwehr immer mehr gefordert

Von Jürgen Baiker

Empfingen. Zu einer Alarm-Nachtübung rückte die gesamte Feuerwehr Empfingen aus. Unterstützt wurde sie von der Feuerwehr Horb mit der Drehleiter Horb und dem "Tanker" sowie von der Feuerwehr Betra.

Galt es doch, im Gewerbegebiet Autobahnkreuz einen Brand bei der Ölmühle Pius Brändle zu bekämpfen. Dort war im Versandbereich ein Palettenbrand ausgebrochen. Eine starke Verrauchung erfolgte. Zudem galt, es fünf vermisste Personen zu suchen und zu bergen. Eine Person war mit den Füßen unter einen Container geraten und eingeklemmt. Diesen Container galt es zu heben.

45 Floriansjünger waren mit acht Fahrzeugen im Einsatz. Sechs Atemschutztrupps mit je zwei Mann konzentrierten sich auf die Menschenrettung und danach die Brandbekämpfung im Innenbereich. Um eine Ausbreitung des Brandes zu verhindern, wurden mehrere Riegelstellungen aufgebaut.

Die digitale Alarmierung erfolgte um 19.45 Uhr. Minuten später waren bereits die ersten Feuerwehrautos da. Die Gesamtleitung hatte Dieter Eger, Gesamtkommandant der Empfinger Feuerwehr. Unterstützt wurde er von der Führungsgruppe Horb-Eutingen-Empfingen.

Die Floriansjünger wussten im Vorfeld nur, dass sie sich um 19.30 Uhr in ihren Feuerwehrmagazinen einfinden sollen und dass eine Nachtübung anberaumt wurde. Der Brandort und was sie erwarten sollte, war unbekannt. Hier waren die Truppführer und die Abschnittsleiter gefordert das entsprechende zu erkunden und die erforderlichen Maßnahmen einzuleiten. Gesamtkommandant Dieter Eger selbst wollte einmal umfassend die Wasserversorgung testen, ist es doch ein Gewerbegebiet, welches die Feuerwehr immer mehr fordert, dies personell, aber auch bezogen auf die technische Ausrüstung.

Bei der Nachbesprechung zeigte sich Gesamtkommandant Dieter Eger sehr zufrieden. Auch die Kommunikation habe geklappt. Bei dieser Übung habe man jeden verfügbaren Mann gebraucht, so Eger. Er wollte bewusst eine größere Übung machen, galt es doch auch wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen, die in zukünftige Einsatzpläne für das Industriegebiet einfließen können. Der Ablauf der Übung zeigte ihm, dass ein "mittlerer Industriebrand" bekämpfbar ist. Die Kommunikationswege waren lang. Hier gelte es im Sprechfunk auf die entsprechenden Kanäle zu achten, um auch bei einer Rauchentwicklung, bei der man nicht sieht, die Kommunikation zu gewährleisten. Dies sei vor allem auch dann wichtig, wenn mehrere Feuerwehrabteilungen zusammenarbeiten müssen.

Bei der Übung wurden 1500 Meter B-Schläuche und zirka 500 Meter C-Schläuche verlegt. Das Wasservolumen der eingesetzten Fahrzeuge betrug 4400 Liter. Dazu kam noch das Wasser aus den Hydranten.

Es sei wichtig für die Menschenrettung, dass die Atemschutzträger eine schnelle dauerhafte Wasserversorgung haben. Die Fahrzeuge brachten mit ihren Tanks insgesamt zirka 4400 Liter Wasser mit, das schnellstens eingesetzt werden konnte.

Von Karin Lamparter und Heike Spohn wurde der Feuerwehreinsatz mit großem Interesse verfolgt.