Bewohner der Gemeinden rund um Empfingen befürchten, dass eines Tages auch in Wiesenstetten – wie auf der hier abgebildeten Start- und Landebahn in Eutingen – Sportflugverkehr entstehen könnte oder der Lärmpegel durch die Flugzeuge allgemein zu hoch ist. Foto: Archiv

Gemeinderat steht Vorhaben für Ultraleichtflugzeuge kritisch gegenüber. Bis zu fünf Starts oder Landungen pro Tag denkbar.

Empfingen-Wiesenstetten - An der von Helmut Hank vom Klein-Auchtert-Hof zwischen Wiesenstetten und Dommelsberg gewünschten Start- und Landebahn für Ultraleichtflugzeuge hat die Gemeinde Empfingen weiterhin ihre Zweifel. Die Informationen über das Vorhaben von Hank sind bisher zu dürftig.

Schon im Juni vergangenen Jahres hatte sich der Empfinger Gemeinderat zusammen mit Ortschaftsräten aus Mühringen, Bad Imnau und Bittelbronn und mit Vertretern der Flugsportgruppe Klemm aus Böblingen ein Demonstrationsflug eines Kleinflugzeugs angeschaut, um zu beurteilen, wie groß die Lärmbelastung für die Umwelt ist. Schon damals tauchten die ersten Fragen bei den Gemeinderäten auf: Wie viele Flugbewegungen wären auf der Start- und Landebahn täglich zu erwarten? Ist die Zahl der Flüge von der Gemeindeverwaltung beschränkbar, oder dürfen gar Hubschrauber landen?

Zunächst war anschließend eine Informationsveranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus Wiesenstetten angedacht. Der Sachbearbeiter des Regierungspräsidiums Karlsruhe sagte seine Teilnahme aber wieder zurück, da noch keine Stellungnahmen von der angehörten benachbarten Gemeinden vorlagen. Da das Regierungspräsidium den von Hank im November gestellten Antrag auf der Grundlage der dürftigen Informationen nicht beurteilen konnte, forderte das Präsidium eine weitere Aufklärung über die Pläne.

"Maximal sollen es fünf Flugzeuge werden"

In seinem Antwortschreiben gab Hank folgende Auskünfte: Über die Anzahl der Flugzeuge, die die Bahn nutzen sollen, schreibt er: "Vorerst soll ein Ultraleichtflugzeug auf dem Platz stationiert werden. Mittelfristig will ich ein oder zwei eigene Flugzeuge stationieren. Maximal sollen es fünf Flugzeuge werden." Zunächst würden sieben Luftfahrzeugführer das Gelände nutzen, darunter Helmut Hank und seine Frau. Hank würde das Gelände gleichermaßen am Wochenende und an Werktagen nutzen. Bis zu fünf Starts oder Landungen pro Tag, maximal 25 in der Woche, seien denkbar. Die Piloten würden von Wiesenstetten sowohl zu Überlandsflügen starten als auch Landeübungen ausführen. Schulungsflüge seien bisher nicht geplant. Der Flugbetrieb erfordere selbstverständlich auch eine mobile Betankungsanlage. Wartungsarbeiten seien auf dem Platz aber nicht vorgesehen.

Der Empfinger Gemeinderat macht sich vor dem Hintergrund dieser Stellungnahme vor allem Sorgen um die Lärmbelastung. Von den Wiesenstetter Räten kamen daher eher ablehnende Meinungen zur Start- und Landebahn. Unklar ist der Verwaltung auch noch, inwiefern sie gegen ein derartiges Vorhaben überhaupt Rechtsmittel einlegen könnte. Im Gemeinderat empfahl die Verwaltung, zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Stellungnahme oder gar eine Zusage zu dem Projekt zu geben. Die Gemeinde wünscht sich eine Informationsveranstaltung für den Gemeinderat, die Bevölkerung und auch für Vertreter der angrenzenden Städte Horb und Haigerloch. Auch der Antragssteller selbst soll anwesend sein.

Zwischenzeitlich hat bereits der Bad Imnauer Ortschaftsrat eine Stellungnahme zu einer Start- und Landebahn abgegeben. Dort gibt es Bedenken, dass der Flugbetrieb über Bad Imnau zunehmen könnte oder später gar ein Flugsportverein wie in Sulz und Eutingen gegründet werden könnte.