Zum Feuerwehrfest der Feuerwehr Empfingen waren hochkarätige Feuerwehrleute erschienen. Unser Foto zeigt (von rechts) Bürgermeister Albert Schindler, Kommandant Dieter Eger, Abteilungskommandant Rolf Hauser, Kreisbrandmeister Frank Jahraus, den stellvertretenden Kreisverbandsvorsitzenden Franz Wittich, den Abteilungskommandanten Wilhelm Knödler aus Horb und den stellvertretenden Kommandanten Tobias Plaz aus Eutingen. Foto: Gaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Festreden anlässlich der Empfinger Feuerwehr-Jubiläen / Rückblick in die Geschichte

Von Karl Gaus

Empfingen. Zu einem Tag der offenen Tür hatte die Feuerwehr Empfingen am Wochenende in das Feuerwehrgerätehaus eingeladen. Vier verschiedene Ereignisse waren der Anlass, ein abwechslungsreiches Gründungsfest zu feiern. Nach der Eröffnung am Samstag wurde der Sonntag mit dem Frühschoppen zu den Klängen der Trachtenkapelle Empfingen fortgesetzt.

In mehreren Festreden wurde die Bedeutung und Wichtigkeit der Feuerwehr für die Bevölkerung herausgestellt. Dabei gab es viel Lob für die aktiven Feuerwehrmänner, die Tag und Nacht bereit sind, Menschen in Gefahr zu helfen.

Bürgermeister Albert Schindler machte deutlich, dass vor 80 Jahren die Freiwillige Feuerwehr Empfingen gegründet wurde. Zuvor hatte es eine Pflichtfeuerwehr gegeben. Vor 40 Jahren entstand nach der Gemeindereform die Gesamtwehr Empfingen mit den Abteilungen Empfingen und Wiesenstetten. Das Feuerwehrgerätehaus Empfingen steht seit 20 Jahren am Öschwiesenweg und seit zehn Jahren gibt es auch wieder eine Jugendfeuerwehr. Ein Gesamtjubiläum von 150 Jahren sei Grund genug, ein großes Fest zu feiern. Empfingen habe 22 Vereine, aber nur eine Feuerwehr. Dies sei kein Verein, sondern eine Pflichteinrichtung der Gemeinde. Die Wehrmänner seien immer und zu jeder Zeit zum Einsatz bereit. Die Entwicklung der Gemeinde, vor allem auch auf dem gewerblichen Sektor, erfordere eine ständige Anpassung der Einrichtungen und Nachinvestitionen. Seit 1989 hätten sich entlang der Autobahn im Gewerbegebiet etwa 40 Betriebe mit 600 bis 800 Arbeitsplätzen angesiedelt, deren Anforderungsprofil an die Feuerwehr recht unterschiedlich sei. Die Zusammenarbeit mit den umliegenden Wehren sei sehr gut. Beim Großbrand der Fabrik Neubauer im Gewerbegebiet Autobahnkreuz im November 2004 hätten 200 Feuerwehrmänner gemeinsam diesen bekämpft.

Schindler sagte, er freue sich, dass die Chemie zwischen beiden Abteilungswehren stimme. Das Ehrenamt, bei der Feuerwehr zu sein, erfordere viel Zeit, es gebe aber auch eine persönliche Erfüllung in dem Wissen, einen Beitrag zur Dorfgemeinschaft geleistet zu haben.

Recht ausführlich berichtete Kommandant Dieter Eger über das Feuerwehrwesen in den letzten acht Jahrzehnten. So wurde die Pflichtfeuerwehr im August 1935 durch die Freiwillige Feuerwehr abgelöst. Nach der Eingemeindung von Wiesenstetten nach Empfingen hatten die beiden Ortsfeuerwehren schon 1972 ihre erste gemeinsame Übung. Die Gesamtfeuerwehr Empfingen hatte bisher folgende Kommandanten: Josef Rebmann (1974 bis 1983), Karl-Anton Hellstern (1984 bis 2004), Frank Hellstern (2004 bis 2009), Dieter Eger (seit 2010). 1994 wurde der Kombinationsbau Feuerwehr/Bauhof in Empfingen eingeweiht. Wie Dieter Eger freudig erwähnte, habe man dort ein modernes Feuerwehrhaus mit Unterrichts- und Versammlungsraum. Es sei die Grundvoraussetzung für die anspruchsvolle Feuerwehrarbeit.

Kreisbrandmeister Frank Jahraus überbrachte zu dem Jubiläum die Grüße des Landrats und der Feuerwehren im Landkreis Freudenstadt. Die Grundsätze der Feuerwehren würden auf der Bereitschaft zur uneigennützigen Nächstenhilfe und dem Geist der Kameradschaft und der Zusammenarbeit im Team basieren. Das hohe Maß an Vertrauen der Einwohnerschaft an ihre Feuerwehr drücke sich darin aus, dass die Feuerwehrleute auf der Beliebtheitsskala einen oberen Platz einnehmen.

Der stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende Franz Wittich beglückwünschte die Empfinger Wehr zu dem Fest. Es sei für ihn eine Freude, von dem erfolgreichen Schaffen der Empfinger Wehr zu hören. Die Aufgaben für die Feuerwehren hätten sich gewaltig geändert. Deshalb sei für einen erfolgreichen Einsatz in der Brandbekämpfung eine qualifizierte Ausbildung notwendig.