Natur: Die Aktion soll im November beginnen / Pflanzen verursachen Schlammschicht auf dem Grund

Alle sechs Jahre sollte der Empfinger Tälesee über den Winter trockengelegt werden. Mittlerweile ist der See von Pflanzen durchwuchert. Höchste Zeit für den Fischereiverein, aktiv zu werden.

Empfingen. Andreas Walter, Gewässerwart des Fischereivereins Anker, erklärt im Gespräch mit unserer Zeitung, welches Problem der Tälesee derzeit hat: "Es gibt ein starkes Pflanzenwachstum im Tälesee. Die Pflanzen wuchern überall. Eigentlich sind Pflanzen wichtig für die Sauerstoffproduktion. Aber wenn es zu viele sind, kann sich das Wasser nicht mehr umsetzen." Ein großes Problem ergebe sich, wenn zu viele Pflanzen gleichzeitig absterben. Denn die abgestorbenen Pflanzen sinken auf den Grund. Dort können die Bakterien laut Walter nicht mehr alles zersetzen. Dann entsteht auf dem Grund eine immer dicker werdende Schlammschicht und irgendwann kippt der See. Deshalb muss der See laut Walter "gewintert" werden. Ist das Wasser abgelaufen, können die Pflanzen sich zurückbilden.

Zuletzt hat der Tälesee im Jahr 2008 eine Winterung bekommen. Damals wurde er auch ausgebaggert. "Danach waren die Bedingungen für das Pflanzenwachstum wieder optimal", sagt Walter. Normalerweise solle das Wasser im See alle sechs Jahre einmal abgelassen werden.

Ein genauer Termin für das Ablassen des Wassers steht noch nicht fest. Walter weiß bisher lediglich, dass die Aktion im November erfolgen soll. Vorher müsse noch geklärt werden, bei welchem Fischereiverein die Fische aus dem Tälesee über den Winter untergebracht werden könnten. Viel Arbeit wartet also auf den Fischereiverein Anker. Er ist für die Pflege des Tälesees verantwortlich. Die Mitglieder werden am Tag X Bretter an einer Stelle des Sees herausziehen, so dass das Wasser ablaufen kann. Gleichzeitig müssen die Wasserlebewesen – Fische, Krebse, Muscheln – mit Keschern eingefangen werden.

Das Wasser könnte nach einem ersten Vorschlag in ein Regenüberlaufbecken unterhalb des Sees laufen, das bei dieser Gelegenheit gleich getestet werden könnte. Bürgermeister Albert Schindler sagte in der jüngsten Gemeinderatssitzung: "Es entsteht dann an einer Stelle ein See, wo sonst keiner zu sehen ist."

Voraussichtlich bis März soll der Tälesee dann trocken liegen.