"Leberkäs und Rote Strapse": Theater des Musikvereins kommt bestens an / Von wegen Wellnesswochenende

Von Jürgen Baiker

Empfingen. Man hatte wieder ungeduldig auf sie gewartet – auf die Theatertruppe des Musikvereins. Was für ein hintergründiges Stück werden sie dieses Jahr auf die Theaterbühne zaubern, fragten sich die Besucher. Dies tun sie seit vielen Jahren mit bewährten Schauspielern.

Ein immer wieder aktuelles Thema wurde ausgewählt, ging es doch um das Rückbesinnen auf alte Zeiten: Zeiten vor der Heirat, als man noch Partys "nonstop" feierte, so die Erinnerung der in die Jahre gekommenen Eheleute. "Leberkäs und rote Strapse", lautete der vielsagende Titel des Theaterstücks.

Elmar Schmitt, Regisseur und Mitglied der Theatercrew, begrüßte ein voll besetztes Musiker- und Sängerheim. Auf das Thema des Stückes eingehend, stellte er humorvoll fest, dass man mit diesem Thema aktuell sei, wie ein Zeitungsartikel vom Premieretag zeige.

In den Alltag der Ehe hat sich Langeweile eingeschlichen

Zum Inhalt: Die Freunde Friedhelm Bundschuh (Reiner Schindler), Peter Busch (Elmar Schmitt) und Josef Pfeifer (Martin Reich) sind in den besten Jahren. Aber in den Alltag hat sich Langeweile eingeschlichen. Man sitzt mit den Ehefrauen nur noch auf dem Sofa und schaut sich Musikantenstadl und Florian Silbereisen an. Dazu gibt es immer wieder Ärger, weil die Frauen Margarete Bundschuh (Manuela Maier), Gertrud Pfeifer (Anita Deuringer), Hedwig Busch (Gabi Walter) Dauerkundinnen bei der Friseurin Emilie Meister (Christa Baiker) sind und dabei auch vergessen, was die Herren so gerne essen – Leberkäs. Aber auch den Damen gefällt der Alltag nicht mehr.

Friedhelm Bundschuh (Reiner Schindler) ist Finanzbeamter und hat es bisher verstanden, die Steuererklärungen der Freunde "anzupassen". Kommt der neue Chef Dr. Dr. Müller-Tiefensee (Florian Lutz) dahinter?

Beim Schwelgen in Erinnerungen beschließt die Männer-Crew, ihren Ehefrauen ein Wellnesswochenende zu schenken, damit sie einen Herrenabend gestalten können und unerkannt auf Tour gehen können. Aber auch die Damen, erstaunt über die Großzügigkeit ihrer Männer, sind vom Wellnesswochenende nicht begeistert, sondern wollen auch inkognito etwas erleben. Und so passiert eben, was passieren muss.

In einer Bar in Böblingen, wo Liane Kowalski (Maria Schlichthärle), Untermieterin bei der Familie Pfeifer, arbeitet, trifft Inkognito auf Inkognito. Sowohl die Männer, sich als feurige Italiener mit Mafia-Gehabe ausgebend, sind von den rassigen Frauen begeistert, aber auch umgekehrt. Aber es gibt eine Vorahnung. Das Gesicht eines der Männer kommt den Frauen bekannt vor. Sieht er aus wie Friedhelm? Und dann gibt es da noch ein Telefongespräch, hatte doch Margarete Bundschuh ihrem Mann versprochen, sich vom Wellness-Wochenende zu melden. So treffen sich "Telefonanruf" und "Telefonempfang" in der Bar in Böblingen und alles fliegt auf – Happy End inbegriffen.

Die Premiereveranstaltung war ausverkauft. Von Seiten des Publikums gab es laufend Beifall und immer wieder wurde herzhaft gelacht.

Mit viel Spannung wurde der dritte Akt erwartet, wusste man doch, dass es jetzt ein Treffen in der Böblinger Bar gibt. Wird es funktionieren? Erkennen sich die Akteure?

Regisseur Elmar Schmitt hatte es verstanden, die einzelnen Rollen bestens zu besetzen. Am Ende der Aufführung gab es vom MV-Vorsitzenden Hartwig Molitor Dankesworte an alle Beteiligten. Einen besonderen Dank erhielt Elmar Schmitt, der seit 20 Jahren Regie führt.

Passend zum Theaterstück gab es auf der Speisekarte Leberkäswecken.

Eine zweite Aufführung fand gestern Abend statt. Die letzte Aufführung ist am Samstag, 28. März, um 19 Uhr. Es gibt noch Karten. Vorverkauf ist bei der Tankstelle Walter sowie der Kreissparkasse und Volksbank. Die Karten kosten im Vorverkauf 6 Euro, an der Abendkasse 8 Euro.