Edgar Ketterer hat in Empfingen seine neue Heimat gefunden. 29 Jahre war er Polizist im Ort. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Geburtstag: Edgar Ketterer feiert morgen seinen 70. Geburtstag

Von Jürgen Baiker

Empfingen. Edgar Ketterer feiert morgen, 29. Mai, seinen 70. Geburtstag. Mit Leib und Seele war er Polizist in Empfingen.

Am 29. Mai 1946 in Triberg geboren, besuchte er dort die Grundschule, anschließend das örtliche staatlich anerkannte Privatgymnasium in Triberg.

Dieses verließ er mit der mittleren Reife. Danach ging er zur Polizei. Die Ausbildung begann bei der Bereitschaftspolizei in Hechingen, anschließend bei der Bereitschaftspolizei in Biberach. Nach der abgeschlossenen Ausbildung ließ er sich im Oktober 1966 nach Horb versetzen. Er wollte nicht in eine Großstadt. Eingesetzt wurde er im Außen, beziehungsweise Streifendienst. Ab April 1977 wurde er Postenführer in Empfingen. Seitdem arbeitete er bis zu seiner Pensionierung mit Willi Graf zusammen. Damals war von oben eine Residenzpflicht gefordert, um für die Bürger jederzeit erreichbar zu sein. Dieser Residenzpflicht kam Edgar Ketterer gerne nach. So wurde Empfingen zu seiner Heimat.

29 Jahre, bis zu seiner Pensionierung am 31. Mai 2006, war er Polizist aus Überzeugung und Leidenschaft in Empfingen. Als Polizeihauptkommissar ging er in Pension. Er bezeichnete sich gern als "Landjäger" und "Gendarm", denn die Anliegen aus der Bevölkerung waren ihm sehr wichtig. Stolz ist er auch auf die Tatsache, dass er im Dienst nie von der Pistole Gebrauch machen musste. Am 15. Dezember 2006, also nur wenige Monate nach seiner Pensionierung, wurde der Polizeiposten Empfingen geschlossen.

Einmal wurde er auch niedergeschlagen

Zum Einzugsgebiet des Polizeipostens Empfingen gehörten Ahldorf, Betra, Mühringen und Dettensee. Zu Ketterers Aufgaben gehörten Anzeigen von A bis Z, in der Regel leichte bis mittlere Kriminalität. An manchen Wochenenden hatte er auch Rufbereitschaft, dies ging über den normalen Einzugsbereich hinaus. Er wurde mit vielen Verkehrsunfällen, teils auch tödlichen, konfrontiert. Auch bei notwendigen Obduktionen musste er zugegen sein. Er erinnert sich noch an einen Selbstmord in Empfingen, der ihm sehr zugesetzt hatte. Ketterer wurde auch einmal niedergeschlagen. Er war damals nicht im Dienst, wollte aber schlichten.

Dass ihm die Gesundheit immer noch ein wichtiges Anliegen ist, zeigt er durch das wöchentliche Dienstagswandern mit Freunden.

Edgar Ketterer ist seit 1990 verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Seinen Geburtstag wird er auf Einladung seiner Söhne in Österreich feiern.