Jugendreferentin Katja Hirlinger trägt im Gemeinderat den Jahresbericht über die Jugendarbeit in Empfingen vor. Foto: Begemann Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Udo Bartsch und Andreas Gehrmann müssen im Empfinger Jugendreferat einspringen

Das Empfinger Jugendreferat kann von einem erfolgreichen vergangenen Jahr sprechen. Die Angebote kommen bei den Kindern und Jugendlichen besser an als je zuvor. Doch es sind unvorhergesehen personelle Probleme aufgetreten.

Empfingen. Eigentlich hätten beide Jugendreferentinnen des Hauses Nazareth in Sigmaringen den Jahresbericht über das Schuljahr 2015/16 vor dem Gemeinderat vorstellen sollen. Stattdessen ist nur Katja Hirlinger erschienen. Ihre Kollegin, Heide Kehrer, die seit 1. September zusätzlich in Empfingen angestellt ist, fehlte. Udo Bartsch, Referatsleiter des Hauses Nazareth, hat keine gute Nachricht für die Gemeinderäte: "Heide Kehrer ist seit Dezember nicht mehr arbeitsfähig." Er nennt eine Krankheit als Ursache. Wie lange die 24-Jährige ausfällt, sei derzeit ungewiss. Doch Bartsch wolle die offene Jugendarbeit, die Kehrer seit September hauptsächlich übernommen habe, deswegen nicht ruhen lassen. Bartsch selbst möchte einspringen, und mit ihm werde sich noch ein weiterer Kollege des Hauses Nazareth, Andreas Gehrmann aus Haigerloch-Stetten, um die Angebote in Empfingen kümmern.

Die beiden Männer wollten nicht nur Krankheitsvertretung machen, sondern das Angebot auch noch ausbauen. Das Jugendreferat habe schon daran gedacht, mehr Angebote speziell für Jungs zu planen. Auch die Wochenendangebote sollten ausgebaut werden.

Was in der Vergangenheit bewegt worden ist, hat Katja Hirlinger vorgetragen. Besonders gut habe sich der Teenie-Treff entwickelt. Die Zahl der Jugendlichen, die den Treff besuchen habe sich von drei auf 50 gesteigert. Beim Mädchencafé habe sich die Besucherinnenzahl im vergangenen Jahr zwischen 77 und 107 bewegt. Auf sehr geringe Nachfrage sei hingegen der offene Treff gestoßen. Man überlege sich, wie es mit diesem Angebot weitergehen könnte.

Steigende Nachfrage sei laut Hirlinger auch in der Schulsozialarbeit ersichtlich. Die Zahl der terminlich vereinbarten Beratungen sei an der Grundschule bei 16 gelegen, an der Werkrealschule bei 17 gelegen.

Nach dem zufriedenstellenden Bericht hatte Bürgermeister Albert Schindler aber noch eine Frage: "Was ist seit 1. September geschehen?" Seit diesem Datum ist das Jugendreferat zu insgesamt 100 Prozent besetzt, verteilt auf die beiden 50-Prozent-Stellen von Hirlinger und Kehrer. Auf diese Frage möchte das Jugendreferat aber erst in einer der kommenden Sitzungen antworten. Für den Gemeinderat ist die Frage, wie sich das Jugendreferat entwickelt hat, von entscheidender Bedeutung. Denn der dreijährige Vertrag mit dem Haus Nazareth läuft im Sommer aus. Bis Ende Februar muss der Gemeinderat entscheiden, ob und wie die Kooperation fortgesetzt wird.