Die Aussicht auf Wiesenstetten ist idyllisch. Wie wird die Umgebung in Zukunft aussehen? Das hängt auch vom Landschaftsrahmenplan des Regionalverbands Nordschwarzwald ab. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Gemeinde Empfingen wehrt sich gegen Pläne des Regionalverbands Norschwarzwald

Braucht die Gemeinde Empfingen in Zukunft mehr bebaubare Flächen oder mehr Natur? Nicht nur zwischen dem Regionalverband Nordschwarzwald und der Gemeindeverwaltung deutet sich ein Zwiespalt in dieser Frage an.

E mpfingen. Der Regionalverband Nordschwarzwald möchte den Landschaftsrahmenplan neu aufstellen. Ziel ist es, ein landschaftliches Leitbild zu bekommen, das als roter Faden für die regionale Entwicklung dienen soll.

Zu den Überlegungen des Regionalverbands darf die Gemeinde Empfingen zumindest Vorschläge einreichen. Dazu erarbeitete die Verwaltung eine Liste mit Bereichen, die von der Überplanung freigehalten werden sollen. Dazu gehören ein Bereich südlich von Wiesenstetten, über den die Gemeinde nicht die Kontrolle verlieren möchte, da sonst Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt sein könnten. Zu den bedenklichen Gebieten gehören auch der Bereich Öschweg, das Schuppengebiet Bildstöckle und die gewerbliche Entwicklungsfläche östlich der Autobahn, wo das interkommunale Gewerbegebiet entstehen könnte. Das Gebiet Baumäcker soll als wohnbauliche Entwicklungsfläche erhalten bleiben, die südwestliche Horber Straße und der Wehrsteiner Weg Richtung Brühl seien zu nah an bestehender Bebauung. Der Bereich Rotwiesen überdeckt teilweise bestehende Gewerbeflächen.

Über die Freihaltung der angesprochenen Flächen entstand auch unter den Gemeinderäten eine lebhafte Diskussion. Uwe Gfrörer sagte: "Ich finde es mehr als erschreckend, wie wir in alle Richtungen eingeschränkt sind." Achim Walter wies darauf hin, dass in Zukunft auch eine intakte, vielfältige Landschaft und eine Möglichkeit der Erholung in der Natur wichtig seien. Er meinte, die Beschneidungen durch den Regionalverband solle man als Chance sehen, da vieles schon zerstört worden sei. Der Beschlussvorlage, die Gebiete aus dem Landschaftsrahmenplan freizuhalten, wolle er deswegen nicht zustimmen.

Rudolf Walter sagte zu dem Thema: "Die Relation macht es." Sein Vorschlag: Alle Positionen einzeln analysieren. Er wolle künftigen Generationen auch gerne eine intakte Natur überlassen. Michael Gfrörer sagte: "Natürlich ist der Landschaftsschutz auch ein Thema. Aber wenn ich das an eine übergeordnete Instanz abgebe, brauchen wir gar nicht mehr zu diskutieren. Die Entscheidung sollte den Leuten vor Ort überlassen sein."

Bürgermeister Albert Schindler mäßigte die Hoffnung auf Erfüllung der Vorschläge von vorneherein. "Wir können nur einen Antrag stellen, eine Garantie gibt es nicht." Letztlich stimmten die Gemeinderäte mit zwölf Ja- und zwei Nein-Stimmen dem Versuch der Gemeinde zu, die angesprochenen Flächen aus dem Überplanung aus dem Landschaftsrahmenplan freizuhalten.