Zum 15-jährigen Bestehen öffnet die Einrichtung sogar am Samstagabend / Gründer erhalten Präsent

Von Jürgen Baiker

Der Heimatkreis Empfingen hatte für das 15-jährige Jubiläum des Heimatmuseums ein besonderes Wochenende organisiert. So gab es zum ersten Mal das Angebot einer Museumsnacht. Die Besucher hatten von 18 bis 22 Uhr die Gelegenheit, die kulturelle Stätte in einem besonderen Flair zu erleben.

Am Sonntag galt es zunächst einmal, mit einem Empfang die Gründer und Helfer zu ehren, die viel Energie in 15 Jahren in die Realisierung und Aufbau dieses doch einzigartigen Heimatmuseums investiert haben. Klaus Warnke: "Die Zehnschauer selbst, in der das Heimatmuseum untergebracht ist, ist an sich schon ein Museum, ist diese Zehntscheuer aus dem Jahr 1737 278 Jahr alt und erlebte elf Generationen."

Roland Walter, Vereinsgemeinschaftsvorsitzender und Mitglied im Heimatkreis begrüßte. Seit 1990 haben Pioniere und Helfer vieles geleistet. Das Heimatmuseum mit seinen vielen Facetten ist heute über Grenzen hinaus bekannt. Es erfährt überregionale Anerkennung und Bewunderung. Walter erinnerte daran, dass nach dem Ende des Vereinsheimes Überlegungen da waren, wie es mit dem Vereinsheim, mit der Zehntscheuer weiter geht. Der Gedanke, Sänger und Musiker in der Zehntscheuer unterzubringen war auch da. Die Zehntscheuer habe schließlich die Chance bekommen, als Heimatmuseum einmalig zu sein.

Walter ehrte die Männer der ersten Stunden mit einem kleinen Weinpräsent. Dies sind Fridolin Briegel, Günther Reich, Dieter Reich, Werner Baiker, Konstantin Hauser und Erhard Schweizer.

Xaver Kleindienst sprach im Auftrag von Bürgermeister Albert Schindler Dankesworte für die Gemeinde. Er ließ nochmals die 278 Jahre Revue passieren. Ende der 90er-Jahre verdichtete sich der Wunsch nach einem Heimatmuseum. 50 Personen unter Führung von Fridolin Briegel und Günther Reich bauten die Zehntscheuer mit 3000 Stunden Eigenleistung und 33 000 DM zum Heimatmuseum um. Am 21. Oktober 2000 war Eröffnung. Es ist ein Heimatmuseum besonderer Art, nicht von Spezialisten didaktisch erarbeitet, sondern von Ehrenamtlichen so, wie es der Besucher am besten versteht. Das Regierungspräsidium Karlsruhe zeichnete das Museum 2002 als vorbildliches Heimatmuseum aus. Der Fundus quoll über – deshalb ein Erweiterungswunsch. 2003 wurde wieder in Eigenleistung der Schafstall ausgebaut. Weitere Ergänzungen erfuhr die Empfinger Museumslandschaft in Empfingen durch die originalgetreue und funktionsfähige Dorfschmiede des Erhard Schweizer, das Hubert-Deuringer-Musikarchiv und aktuell durch das Fasnetsmuseum. Für dessen Realisierung hat die Gemeinde Empfingen 5000 Euro beigesteuert.

Das Heimatmuseum ist rundum eine gelungene Sache in vorbildlicher Weise von Ehrenamt und Gemeinde. Aktuell ist noch der Holzwurm ein ungebetener Mitarbeiter, dem man spätestens 2016 zu Leibe rücken möchte: mit der Hitzemethode oder Gassystematik. Noch gibt es Klärungsbedarf. "Man weiß nur, dass etwas gemacht werden muss", so Xaver Kleindienst. Ganz aktuell gibt es auch die Kleindenkmale im Garten des verstorbenen Hubert Deuringers zu erfassen und einen würdigen Platz dafür zu finden. Xaver Kleindienste bat den Heimatkreis der Sache Heimatmuseum zuliebe dabei zu bleiben, denn es erfreut sich ununterbrochener Beliebtheit.

Anschließend gab es im Rahmen der offenen Tür noch die Gelegenheit, am Nachmittag in aller Ruhe das Museum zu besichtigen. Waren doch schon viele Gäste mehrmals da und doch gibt es immer wieder Neues zu entdecken und manche Gedanken zu "Wie es damals in der Kindheit war" kommen immer wieder zum Vorschein.