Von Daniel Begemann

Von Daniel Begemann

Eine Goldgrube für echte Schwaben versteckt sich in den Umkleideräumen der Empfinger Schulturnhalle – noch! Dort sind einige Jahrzehnte alte Haartrockner an den Wänden befestigt. Mehrere Düsen versprechen ein schnelles Trocknen der Haare. Kosten pro Nutzung: nur fünf Cent! Klar, dass manche der Gemeinderäte bei der Besichtigung der Halle diesen Spaß gleich ausprobieren wollen, und fünf Cent in den kleinen Münzkasten am Trockner werfen. Ein erwartungsvoller Blick – der sich in Enttäuschung wandelt. Nichts passiert. Dann dämmert es einem der Räte: "Das ist eine Sparkasse!" Wieder fünf Cent gewonnen, die in der 50 Jahre alten Halle gut angelegt wären. Doch den Räten ist auch klar: Sobald es um Geld geht, hört der Spaß auf. Der Hausmeister befürchtet gar, dass jemand, frustriert über den Verlust von fünf Cent, in einem Wutanfall die Trockner von der Wand reißen könnte. Schnell fällt die Entscheidung: "Die Trockner müssen weg. Wir bringen einfach Steckdosen für einen Föhn neben jedem Spiegel an." Das ist natürlich sinnvoll. Trotzdem überrascht der schnelle Konsens. Schließlich gibt es oft mehr Bedenken, wenn es um weniger wichtige Entscheidungen geht. Wäre es nicht günstiger, den Haartrockner, der Jahrzehnte lang gut genug war, wieder funktionsfähig zu machen? Und was die Räte auch noch übersehen haben: Besagte Spiegel hängen überhaupt nicht an der Wand. Das könnte alles letztlich noch teurer werden als gedacht! Also keine Sparkasse mehr, in der sich die Fünf-Cent-Stücke sammeln. Und die Empfinger müssen sich einen Föhn kaufen.