Elmar Schmitt bei der Schulabschlussfeier in der Aula der Empfinger Schule. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Verabschiedung: Lehrer mit Leidenschaft / Circa 600 "schmittgeschädigte" Kinder soll es in Empfingen geben

Elmar Schmitt hat der Empfinger Schule 37 Jahre lang die Treue gehalten. Nun verabschiedet er sich in den Ruhestand.

Empfingen. "Lehrer sein ist der schönste Beruf der Welt. Geschafft wird im Klassenzimmer", so Elmar Schmitt, der als letztes "Urgestein" nach 37 Jahren an der Empfinger Schule diese verlässt und sich ab 1. August im Ruhestand befindet. Wie viele "schmittgeschädigte" Kinder es wohl gibt, so fragt er sich selbst lachend – circa 600 in Empfingen, so seine Antwort.

Elmar Schmitt war Lehrer mit Haut und Haar, mit Herz und Seele. Wie viele Andere machte auch er die übliche Schullaufbahn, Grundschule in Karlsdorf, Gymnasium in Bruchsal, Wechsel auf das Aufbaugymnasium in Bruchsal, Abitur, dann zwei Jahre Bundeswehr in Philippsburg. Das Studium an der Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe schloss sich an mit den Fächern Sport und Religion. An der Hauptschule Oberderdingen machte er seine zweite Dienstprüfung. Dann kam eine eigentlich noch nicht bestätigte Aussage seines damaligen Chefs, dass er nach den Sommerferien eine Stelle in der Nachbarschaft bekomme. Elmar Schmitt geht in die Ferien. Zurückkommend die große Überraschung – er erhält die Nachricht "Versetzt nach Empfingen".

Wo ist Empfingen? Wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, so sein Gedanke. Und doch haben er und seine Ehefrau Anna sich in Empfingen schnell akklimatisiert. Bei Helene Reich konnte er eine Erstwohnung beziehen. Der damalige Rektor Rudolf Pokorny habe sich um ihn sehr bemüht. Seine Ehefrau Anna, die vorher in der Sparkasse in Karlsruhe gearbeitet hatte, bekam auch gleich eine Stelle bei der Kreissparkasse.

Trainer, Musiker und Gemeinderat

Die ganze Familie hat sich seit ihrem Zuzug in 1980 sehr schnell eingelebt. Sportlehrer Schmitt wurde bei der SG Empfingen schnell Jugendtrainer. Schmitt erinnert sich: Mit seiner Jugend wurde er immer Meister. Er war auch im Kirchenchor und Mitglied des Musikvereins, dessen Theatergruppe er viele Jahrzehnte als Regisseur begleitet hat. Als Albert Schindler 1986 Bürgermeister wurde, hatte er die Leitung der Jedermann-Turner übernommen.

Obwohl erst wenige Jahre in Empfingen ansässig, wurde er bereits 1984 in den Gemeinderat gewählt. Dem gehört er bis heute immer noch an. Er musste nur eine Periode aussetzen, dies in Zusammenhang mit der schwierigen Diskussion um das Bundesaufnahmelager für Spätaussiedler, so seine Einschätzung. Eine Periode lang war er sogar zweiter Stellvertreter des Bürgermeisters. Elmar Schmitt ist seit 1979 verheiratet, hat drei Kinder und zwei Enkel.

Nochmals ein Blick Richtung Schule. Als es noch die Grund- und Hauptschule gab, hat er in der Regel immer die oberen Klassen als Klassenlehrer unterrichtet. Seit der Realisierung der Werkrealschule Sulz-Empfingen-Vöhringen gehörte er zur Werkrealschule mit dem Unterrichtsauftrag in Empfingen, da die Klassen 5 bis 7 dort im Rahmen einer Außenstelle unterrichtet werden. Die Bundesjugendspiele an der Empfinger Schule hat Schmitt als Sportlehrer auch 30 Jahre organisiert.

Auch zukünftig wird es ihm nicht langweilig: Gartenarbeit, Fahrrad-Touren, größere Wanderungen. In seinen 37 Jahren an der Empfinger Schule haben sich auch viele Anekdoten angesammelt, die er vielleicht einmal niederschreiben möchte, daran gedacht habe er schon. Jetzt gelte es aber erst einmal, sich zu entspannen.