Am Tag nach dem Unfall auf dem vereisten Tälesee gibt es mehr Klarheit über den Ablauf des Geschehens. Foto: Baiker

Auf dünnem Eis des Tälesees eingebrochen. Zeugen stellen Situation anders dar als Polizei.

Empfingen - Bei der schnellen Rettung der beiden Kinder, die am Montag auf dem dünnen Eis des Tälesees eingebrochen sind, haben die drei Kinder, die mit ihnen am See gespielt haben, eine größere Rolle gespielt als bisher von der Polizei angenommen.

Am Tag nach dem Unfall auf dem dünnen Eis des Tälesees geht es dem zwölfjährigen Jungen und dem 13-jährigen Mädchen, die am Montag auf dem dünnen Eis des Tälesees eingebrochen waren, besser. Sie waren mit Unterkühlungen in das Krankenhaus nach Freudenstadt eingeliefert worden. Am Dienstag besuchten sie aber wieder den Schulunterricht. Das berichtet uns eines der drei Kinder, die am Montag mit den Geretteten am See gespielt haben.

Nicht nur die beiden Kinder, die dank des schnellen Einsatzes der Feuerwehr gerettet werden konnten, sondern auch ihre Spielkameraden beschäftigt das Ereignis sehr. Sie wollen nicht als passive Zuschauer des Unfalls dargestellt werden, wie es in der Darstellung der Polizei der Fall gewesen sei. Laut Polizeiangaben seien es Passanten gewesen, die den Notruf gewählt hätten. Dem widerspricht einer der Zeugen. Er sagt: "Wir haben den Notruf selbst gewählt." Er schildert, dass die Kinder zunächst am Ufer auf einer dicken Eisschicht herumgesprungen seien. Dann hätten sich zwei von ihnen weiter hinaus gewagt. Der Junge sagt: "Wir haben noch versucht, sie davon abzubringen." Doch der Übermut war offenbar größer.

Auch als ihre beiden Spielkameraden eingebrochen und die Rettungskräfte alarmiert waren, seien sie nicht untätig gewesen. Gemeinsam mit Passanten hätten die Kinder lange Stöcke auf das Eis des Sees geworfen, um den Kindern im Eis zu helfen.

Die Mutter eines der Zeugen sagt unserer Zeitung: "Ihn beschäftigt der Vorfall sehr." Der Unfall sei Gesprächsthema Nummer eins in der Schule gewesen.

Allgemein bekannt ist, dass es immer wieder Kinder gibt, die sich verbotenerweise auf das Eis des Tälesees wagen. Bürgermeister Albert Schindler erinnert daran, dass erst vor rund vier Wochen zwei neue Warntafeln am Tälesee aufgestellt worden seien, die das Betreten des zugefrorenen Sees verbieten.