Die Empfinger Feuerwehr zeigt sich sehr schlagkräftig, gibt es doch viele "40-Jährige" in ihren Reihen, die geehrt wurden. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Viele Feuerwehrkameraden sind seit 40 Jahren dabei / Auch zahlreiche Beförderungen werden vorgenommen

Von Jürgen Baiker

Empfingen. So etwas hat selbst Kreisbrandmeister Frank Jahraus noch nicht erlebt: Bei der Hauptversammlung der Feuerwehr Empfingen gab es Ehrungen, deren Umfang einzigartig war.

Gleich zehn Floriansjünger wurden für 40 Jahre aktiven Dienst geehrt – eine ganze "kleine" Mannschaft.

Unter der Ära Karl-Anton Hellstern, heute Feuerwehr-Ehrenkommandant und Leiter der Altersabteilung, gab es ab 1975 schon einmal eine Jugend-Feuerwehr, in die die Geehrten damals gemeinsam eintraten. Nach drei Jahren wurden sie in die aktive Feuerwehr übernommen, was damals mehr ein fließender Übergang war.

Geehrt wurden nun für diese 40 Jahre Harald Bossenmaier, Jürgen Brendle, Dieter Hauser, Norbert Hauser, Jürgen Hellstern, Rolf Hellstern, Gerhard Hertkorn, Emil Hipp und Jürgen Schreiner.

Mit Hermann Schäfer gab es auch von der Abteilung Wiesenstetten einen zu Ehrenden für 40 Jahre.

Für alle "40-Jährigen" hatte Kreisbrandmeister Frank Jahraus viele lobende Worte parat. Er ließ auch nochmals die Feuerwehrjahre Revue passieren.

Er bat die Geehrten – dies mit einem besorgten Blick – noch lange im aktiven Dienst zu bleiben, denn wenn sie alle auf einmal gemeinsam in die Alterswehr gehen würden, gebe es ein großes Loch. Aber mit Blick auf die aktuelle Situation der Jugendwehr zeigte er sich zuversichtlich, dass auch diese Situation gemeistert werden kann.

Dank gab es auch von Maik Zinser, stellvertretender Kreisverbandsvorsitzender, und Feuerwehrkommandant Dieter Eger.

Desweiteren wurde Bernd Lachenmaier von der Abteilung Wiesenstetten mit vielen lobenden Worten für 25 Jahre aktiven Dienst geehrt.

Angesichts einer sehr guten Jugendarbeit, die von allen Anwesenden viel Lob und große Anerkennung erfuhr, gab es für Jugendwart Marc Link sowie seine Mitstreiter Simon Teichert, Michel Hipp und Stephan Metzler noch die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Silber.

Für alle Geehrten gab es Urkunden, Feuerwehrehrenzeichen in Silber und Gold und Geschenke.

Eine Hauptversammlung bietet sich auch an, Beförderung auszusprechen. Maximilian Wenzel wurde zum Feuerwehrmann befördert, Kevin Streidel, Kevin Irion und Sascha Hellstern zu Oberfeuerwehrmännern, Matthias Lohmiller zum Hauptfeuerwehrmann, Timo Guhl und Phillip Wolf zu Löschmeistern.

Empfingen (jb). Zur Hauptversammlung hatte die Gesamtfeuerwehr Empfingen ins Feuerwehrhaus eingeladen. Gesamtkommandant Dieter Eger konnte einen voll besetzten Schulungsraum begrüßen.

Besonders hieß er Kreisbrandmeister Frank Jahraus, Maik Zinser, stellvertretender Kreisverbandsvorsitzender, den Horber Gesamtstadtkommandanten Markus Megerle und Bürgermeister Albert Schindler willkommen.

Dieter Eger blickte auf das vergangene Jahr zurück. Es gab 24 Einsätze, darunter 14 Brandeinsätze der Kategorie B2 bis B4, davon wiederum zehn MBA-Einsätze. Allein bei Biopell gab es sieben BMA-Einsätze. Zudem gab es fünf technische Hilfeleistungen, fünf Umwelteinsätze und drei Einsätze auf der Autobahn.

Eine große Anzahl an Fortbildungen und Lehrgängen wurde von vielen Feuerwehrkameraden besucht.

Die Gesamtstärke der Feuerwehr Empfingen beträgt derzeit 105 Personen, darunter 42 Aktive in Empfingen und 24 Aktive in Wiesenstetten. 2014 gab es auch Seiteneinsteiger.

Personaltechnisch könne man erstmals nach langer Zeit durchatmen, so Eger. Für das Ausrücken eines kompletten Löschzuges der Abteilung Empfingen benötigt man 23 Feuerwehrkameraden. Im vergangenen Jahr gelang es, die Einsätze mit der anwesenden Mannschaft ohne Probleme abzuarbeiten, so Eger. Es gelte aber, nach weiterem Personal Ausschau zu halten.

Berichte gab es auch von den Abteilungskommandanten (Rolf Hauser für Abteilung Empfingen, Dieter Eger für Abteilung Wiesenstetten), Jugendwart Marc Link und Schriftführer Philipp Wolf.

Höherer Zuschuss der Gemeinde erwünscht

Kassierer Dietmar Hinger legte eine ordentliche Kasse vor. Er bat Bürgermeister Albert Schindler, eine Erhöhung des Zuschusses an die Feuerwehr in den Blick zu nehmen.

Die Entlastung, die einstimmig erteilt wurde, nahm Schindler vor. Er sprach von der Feuerwehr als eine Pflichteinrichtung der Gemeinde. Die Empfinger Feuerwehr funktioniere. Der Zuwachs an Firmen in Empfingen sei erfreulich, berge aber auch eine Steigerung des Risikos. Die Berichte im Blick, sprach er von einem feuerwehrtechnisch ruhigen, aber arbeitsreichen Jahr. Schindler lobte vor allem die Jugendarbeit. 2015 soll der SW 1000, der 40 Jahre alt ist, durch ein neues Fahrzeug ersetzt werden. Schindler zusammenfassend: "Ich kann mich auf ›meine‹ Feuerwehr verlassen".

Maik Zinser wies auf das Sozialwerk der Feuerwehr Baden-Württemberg hin, gibt es doch in Titisee ein Erholungsheim, das intensiver genutzt werden soll.

Frank Jahraus bat, die Brandmeldeanlagen ernst zu nehmen, auch wenn es immer wieder Fehlalarme gebe. Auch er sieht die Entwicklung des Gewerbegebietes als Gefahrenherd, den man gut im Blick haben müsse.

Die Feuerwehr Empfingen wird künftig im Autobahnbereich noch mehr zu tun haben, denn Einsätze gehen künftig auch in Richtung Horb. Ein besonderes Lob gab es für das breite Fortbildungsangebot, das auch in Anspruch genommen wurde.

Jahraus weiter nachdenklich: "Die Feuerwehr muss heutzutage auch zahlenmäßig sehr gut aufgestellt sein, denn die Erfahrung bei einer Alarmierung zeigt, dass von vier Leuten oft nur einer erreichbar ist". Der Jugendarbeit bescheinigte er eine starke Leistung. "Wer es verpasst, eine Jugend-Feuerwehr einzurichten, wird es in der Zukunft büßen", so Jahraus.

Markus Megerle dankte für die gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Horb.