Roland Walter aus Empfingen feiert heute seinen 70. Geburtstag. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Runder Geburtstag: Roland Walter ist vielfältig engagiert / Der Gesang ist seine große Leidenschaft

Von Jürgen Baiker

Empfingen. Heute feiert Roland Walter aus Empfingen seinen 70. Geburtstag. Als "positiven Querdenker" charakterisierte ihn einst der Tübinger Landrat Joachim Walter. Da schrieb man das Jahr 2009 und Roland Walter wurde in den Ruhestand verabschiedet.

Für Bürgermeister Albert Schindler ist der Jubilar die "zweite politische Kraft". Der Begriff entstand 1989 im Zuge einer Bürgerversammlung. In der waren das Vereinsheim und die Tälesee-Halle Thema. Und Roland Walter machten seinen Standpunkt unmissverständlich deutlich.

Immer geradeaus, einer der eine klare Meinung hat und zu ihr steht – das ist Roland Walter. Und das wird geschätzt. Bei seinem einstigen Arbeitgeber ebenso wie in seiner Heimatgemeinde Empfingen.

Dort wurde der Jubilar vor 70 Jahren geboren, dort ging er zur Volksschule. Später besuchte Roland Walter die Handelsschule in Sulz, absolvierte eine Ausbildung im gehobenen Dienst beim Landesversorgungsamt Baden-Württemberg. 1979 wurde er zum Referatsleiter beim Versorgungsamt Rottweil befördert, ab 2005 war er dann Referatsleiter und zeitweise Übergangspersonalrat beim Landratsamt Tübingen.

Von Rottweil habe er 20 000 Akten und die unerledigte Post von vier Monaten mit nach Tübingen genommen, erinnert sich der Jubilar. Denn in Rottweil war die Bearbeitung bereits zum Oktober 2008 eingestellt worden und wurde erst im Januar 2009 in Tübingen wieder aufgenommen. Dort startete Roland Walter mit einem bunt zusammengewürfelten "Haufen" an Mitarbeitern, die allesamt erst eingearbeitet werden mussten.

1967 geheiratet

Bereits 1967 hatte Roland Walter seine Frau Anneliese, geborene Raidt, aus Kiebingen geheiratet. 1984 wurde Tochter Yvonne geboren, 1986 folgte Tochter Jasmin. Beide stehen heute im Schuldienst. In seiner Freizeit engagiert sich Roland Walter seit Jahrzehnten im Vereinsleben. Nach wie vor ist der Gesang seine große Leidenschaft. Von 1969 bis 1989 war er aktiver Sänger im katholischen Kirchenchor St. Georg, wo er unter anderem das Amt des zweiter Vorsitzenden und des Schriftführers innehatte.

1974 trat er zudem dem Männergesangverein Liederkranz Empfingen bei und war auch dort im Vorstand aktiv. Sechs Jahre war Roland Walter Mitglied des Ausschusses, von 1987 bis 2005 war er Vorsitzender des Liederkranzes. Seit 2009 ist er zweiter Vorsitzender des Vereins und leitet die Geschäftsstelle.

Darüber hinaus war er sechs Jahre Schriftführer des Sängerbezirks Hechingen im Chorverband Zollernalb, 2015 wurde ihm die Chorverbandsehrennadel in Gold verliehen.

Auch sonst mischte Roland Walter kräftig mit: So initiierte er 1994 etwa die Empfinger Hobbyausstellung, heute ein Selbstläufer. Soviel Engagement blieb auch von der Landesregierung nicht unbemerkt: Für sein vielfältiges Engagement wurde dem Empfinger 1998 die baden-württembergische Landesehrennadel in Silber verliehen.

Federführend engagiert

Für Walter kein Grund, nachzulassen: Seit 1998 ist er 1. Vorsitzender der Empfinger Vereinsgemeinschaft, zuvor war er über neun Jahre hinweg 2. Vorsitzender. Bei Hauptversammlungen wird ihm gerne und häufig die Entlastung des Vorstands übertragen.

Seit 2009 ist Roland Walter zudem auch im Heimatkreis Empfingen aktiv. Unter anderem trägt das Empfinger Dorffest seine Handschrift. Aber auch zahlreiche andere Veranstaltungen, die er federführend mitorganisiert hat. Als da wären: Das 125-jährige Vereinsjubiläum des Liederkranzes im Jahr 1992, bei dem auch ein Männerchor aus Vancouver auftrat, das erste Alt-Hohenzollerische Liederfest im Jahr 1995 unter der Schirmherrschaft von Prinz Michael von Preußen, das Gastspiel des Trientiner Bergsteigerchors Coro della Sat in den Jahren 1997 und 2012, der Auftritt des Berliner Vokalensembles Carl Maria von Weber in der Tälesee-Halle im Jahr 2000 und das 2002 an gleicher Stelle stattfindende Chorverbandsfest mit den Mainzer Hofsängern. Im kommenden Jahr steht übrigens ein neuerlicher Auftritt des Trientiner Bergsteigerchors an. Dann feiert der Liederkranz sein 150-jähriges Jubiläum.

Nur einige der kulturellen Highlights, die Walters Handschrift tragen. Nicht zu vergessen ist auch die Umgestaltung des Vereinsheims zum Sänger- und Musikerheim im Jahr 2000, ein immenser Kraftakt für alle Beteiligten.

Kurzum: Roland Walter ist alles andere als ein durchschnittliches Vereinsmitglied. Was freilich nicht heißt, dass ihm seine Familie nicht wichtig wäre.