An der Orgel (von links): Martin Wiest, Denis Wiechert, Peter Pehl-Burger, Ekkehard Doll, Constanze Herwanger und Helene Reich. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Orgelkonzert mit allen sechs Organisten / 509 Euro für Renovierung von St. Georg

Von Jürgen Baiker

Empfingen. Der Bauförderverein veranstaltete am Sonntagabend ein Orgelkonzert zugunsten der Renovierung der St. Georgskirche. Dabei kam der stolze Erlös von 509 Euro zusammen.

Vor fünf Jahren hat die Pfarrgemeinde St. Georg Empfingen eine neue Orgel erhalten. Dieses Instrument löst sowohl bei den Fachleuten als auch bei den Organisten immer wieder Begeisterung aus. "Wir haben sozusagen einen ›Porsche‹ in der Kirche", sagte Gemeindereferentin Antje Perktold in ihrer Begrüßung, "den darf und soll man zwischendurch schon mal ›voll ausfahren‹, sonst hätte auch ein kleineres Instrument gereicht."

Schon kurz nach dem Einbau der Orgel kamen die ersten Anfragen junger Musiker, ob sie nicht auf der Orgel spielen dürften. Inzwischen sind es sechs Organisten, die regelmäßig auf der Orgel spielen, manchmal schon früh morgens um 6 Uhr oder spät abends noch um 23 Uhr. Sie üben aber nicht nur auf der Orgel, sondern sie sind sozusagen als "Gegenleistung" immer wieder gern bereit, bei verschiedenen Gottesdiensten in der Seelsorgeeinheit als Organisten auszuhelfen.

"Wir sind froh", sagte Antje Perktold, "dass sich wieder junge Menschen für das Orgelspiel begeistern lassen." So ist daraus auch die Idee für das Konzert am vergangenen Sonntag entstanden, bei dem alle sechs Organisten zu hören waren. Sie präsentierten ein breites Spektrum der Musikliteratur. Helene Reich spielte die "Toccata" von Johann Krieger; "Rigaudon" von André Campra und "Allegro Moderato" von Charles May.

Constanze Herwanger präsentierte das "Präludium" (D-Dur) von Friedrich Smetana, das "Praeludium in d-moll" von Johann Pachelbel und die "Toccata in d-moll"  von Johann Sebastian Bach.

Denis Wiechert spielte "In dir ist Freude" von Johann Sebastian Bach und eine selbstständige Improvisation.

Martin Wiest gab das "Andantino" von Cesar Franck, das "Allegro moderato maestoso" von Felix Mendelssohn und die "Improvisation" nach Marco Frisina zum Besten.

Ekkehard Doll spielte das "Präludium in D-Dur" von Dietrich Buxtehude und das "Allegro maestroso e vivace" aus der Sonate II c-Moll op. 65,2 von Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Peter Pehl-Burger präsentierte drei Variationen über "Was Gott tut, das ist wohlgetan" von Johann Sebastian Bach.

Antje Perktold führte mit anerkennenden und nachdenklichen Worten zur Orgel von Autoren wie Hector Berlioz oder Hermann Hesse in die einzelnen Abschnitte ein. So Hermann Hesse: "Alles, was er (der Organist) spielte, war gläubig, war hingegeben und fromm, aber nicht fromm wie die Kirchgänger und Pastoren, sondern fromm wie die Pilger und Bettler im Mittelalter, fromm mit rücksichtsloser Hingabe an ein Wertgefühl, das über allen Bekenntnissen stand."

Am Ende des Konzertes bekamen die Organisten einen lang anhaltenden Beifall für ihre großartige Leistung entgegen. Peter Pehl-Burger ließ es in seinen Dankesworten durchklingen: "Ein solches Konzert war überfällig und es war nicht das letzte Mal."

Der Bauförderverein hatte das Orgelkonzert organisiert. Der Erlös aus Spenden – eine stolze Summe von 509 Euro – ist für die Renovierung der St. Georgskirche Empfingen bestimmt.