Die Besucher hören dem Kakteenexperten Holger Dopp aufmerksam zu. Er hat viele Tipps parat. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Zahlreiche Pflanzenbesitzer besuchen den Experten am Tag der offenen Tür in seinen Empfinger Gewächshäusern

Von Jürgen Baiker

Empfingen. Kakteenexperte Holger Dopp hatte im Rahmen eines Tages der offenen Tür zur Besichtigung seiner Kakteen in seine Gewächshäuser in Empfingen eingeladen. Rund 20 Personen aus Empfingen, Horb, Sulz und Tübingen folgten dieser Einladung, gab es doch vieles zu erfahren.

Unter ihnen waren auch angehende Kakteenexperten. Zwei Stunden lang gab Holger Dopp sein exzellentes Wissen um die Kakteen zum Besten und wurde dabei auch mit vielen Fragen konfrontiert. Dabei war er auch als Kakteendoktor gefordert.

Holger Dopp öffnet seine Kakteengewächshäuser einmal im Jahr. Es sei nicht getan mit einem großen Gewächshaus. Die Sammlung bestehe aus unterschiedlichen Kakteenarten. Man muss die einzelnen Kakteen kennen, wissen, wo sie herstammen, wie dort das Klima und der Boden ist. Dopp verwendet für seine Kakteen auch keine Chemie und keinen Dünger. Es kommt einfach auf die richtige Bodenmischung, auf das richtige Klima an.

Seit 64 Jahren geht Holger Dopp seinem doch nicht alltäglichen Hobby nach. Er erinnert sich noch, dass er bei einem Umzug von Langenlonsheim nach Empfingen 37 Mal hin und her gefahren ist, um seine Sammlung nach Empfingen zu bringen.

Jetzt im September beginnt er damit, die nicht winterharten Kakteen in die Gewächshäuser einzuräumen. Sechs Wochen dauert diese Arbeit. Im Frühjahr geht es wieder hinaus, auch wieder in einem Zeitraum von sechs Wochen. Holger Dopp stellte auch fest, dass es keine giftigen Kakteen gibt, wie manchmal auch Ärzte meinen.

Kurz auf die Geschichte der Kakteen allgemein eingehend, stellte er fest, dass diese irgendwo aus Mexiko kommen und sich von da aus verbreitet haben. Dies sei, wie wenn man einen Stein ins Wasser werfe. Die Kakteen hätten sich vor 80 000 bis 100 000 Jahren entwickelt. Holger Dopp weiß auch selbst nicht mehr, wie viele Kakteen er in seinen Gewächshäusern und im Garten hat. Sind es 50 000 oder 70 000? Eigentlich sind es zu viele, denn sie fordern ihn jeden Tag. Dies könne er nur leisten dank der Unterstützung seiner Ehefrau Gudrun.

Hat der Hagel am 22. Juli dem Kakteengarten in Horb arg zugesetzt? Auch für Dopp überraschend: keine Schäden, nur eine Pflanze, die nicht zu den Kakteen gehört.

Wenn man weiß, wie man Kakteen behandeln muss, kann man sie nicht ins Jenseits befördern. Nur falsche Pflege, beispielsweise zu viel Wasser und falscher Boden mache die Kakteen kaputt. Kritisch betrachtete Holger Dopp auch die Kakteen, die in den großen Baumärkten und Gartencentern gekauft werden.

Diese haben oft einen falschen Boden und sind auch in kommerziellen Gewächshäusern gezüchtet werden. Ihr Überleben ist oft nur kurz.

Die Kakteen im Horber Kakteengarten stammen von Dopps Mutterpflanzen. Die Hitze der vergangenen Wochen hat bei den Kakteen zu keinen Schäden geführt. Die Kakteen in Horb muss man nicht gießen und auch nicht düngen. Sie haben auch keine Schädlinge.

Und was sagt der Kakteendoktor über seine "Patienten? Oft liegt es nur an einem falschen Boden, wenn die Pflanzen nicht gesund sind.